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Hoffnungsschimmer für Nordatlantische Glattwale, trotz traurigem Start der Nachwuchssaison

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Jedes Jahr ab dem 15. November beginnen die vom Aussterben bedrohten Nordatlantischen Glattwale ihren Nachwuchs auf die Welt zu bringen.

Unser Büro wartet während dieser Zeit jeden Tag gespannt auf die Luftaufnahmen, die über den Gewässern südöstlich der USA aufgenommen werden – dem Gebiet, in dem die Glattwale gebären. Durch die Luftaufnahmen können die Nordatlantischen Glattwale gezählt und speziell nach Müttern mit ihren Neugeborenen ausgewertet werden.

Wie so vieles im Jahr 2020, war auch die Sichtung des ersten Glattwal-Nachwuchses in diesem Jahr anders als in vorherigen Jahren. Traurigerweise strandete das Junge an der Küste von North Carolina und war bereits gestorben. Es handelte sich um einen neugeborenen männlichen Glattwal. Die Todesursache könnte am wahrscheinlichsten eine Komplikation bei der Geburt gewesen sein. Den offiziellen Bericht von NOAA über diesen Vorfall können Sie hier nachlesen.

(C) K. Rittmaster/NCMM

 

Doch diese tragische Nachricht bringt auch einen Hoffnungsschimmer mit sich: Denn es ist eine gute Nachricht, dass es ein Weibchen gab, das trächtig war und es bis zum Geburtsort geschafft hat. Auch wenn dieser Kleine es nicht geschafft hat, ist eine erfolgreiche Schwangerschaft ein Schritt in die richtige Richtung.

Der Verlust eines Neugeborenen durch Dystokie (Komplikation während der Geburt) ist besonders traurig. Wir wissen nicht, wie oft solche Komplikationen in freilebenden Walpopulationen vorkommen, da während die jungen Tiere nach der Geburt nicht immer stranden und deshalb oft unentdeckt bleiben. Es wurden jedoch Fälle von Dystokie bei Delfinen und Seekühen dokumentiert, die z.B. auf eine schlechte Positionierung des Nachwuchses während der Geburt zurückzuführen sind. Während menschliche Babys mit dem Kopf voran geboren werden, werden Wal- und Delfinbabys mit dem Schwanz zuerst geboren.

Das Zeitintervall zwischen zwei Geburten hat sich bei den weiblichen Glattwalen von ursprünglich drei bis vier Jahren auf fast zehn Jahre erhöht! Dieser Anstieg kann teilweise darauf zurückzuführen sein, dass die Weibchen weniger "fit" sind.

Gesunde Glattwalmütter müssen genug Fett haben, um Hormone produzieren zu können, die es ihnen ermöglichen, schwanger zu werden. Sie müssen auch genug Speck haben, um sich selbst und ihren Fötus zu ernähren. Um diesen essentiellen Speck zu bekommen, müssen Glattwale viel Nahrung zu sich nehmen. Leider führt der Klimawandel dazu, dass sich ein Teil ihrer Hauptnahrung an der atlantischen Küste Kanadas immer weiter nach Norden verlagert.

Anstatt etwa 2.000 Kilometer von ihrem Geburtsort (rotes Oval) zu ihrem historischen Nahrungsgebiet vor der Küste Neuenglands (blaues Oval) zu schwimmen, legen einige Glattwale noch weitere 1.200 Kilometer zurück, um Nahrung im Golf von St. Lawrence (grünes Oval) zu suchen. Eine längere Strecke zur Nahrungssuche bedeutet mehr Kalorienverbrauch und weniger Gewichtszunahme. Dadurch wird es für diese weiblichen Wale schwieriger, genug Fett und Speck für eine erfolgreiche Schwangerschaft anzusetzen.

 

(C) WDC

 

Das Wichtigste ist aber, dass die Mutter des verstorbenen Glattwalnachwuchses uns dennoch Hoffnung bringt. Da die Geburtensaison für die Glattwale gerade erst begonnen hat, stehen die Chancen gut, dass auch weitere Weibchen genug Nahrung finden konnten und gesunde Jungtiere zur Welt bringen werden.

 

 

[shariff]

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Über Bianca König

Bianca König leitet bei WDC Deutschland das Team Kommunikation. Sie ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin WAL & MEER sowie den Jahresbericht und plant Kampagnen mit. Sie ist verantwortlich für die Kommunikationsplanung rund um Konferenzen und Konventionen für WDC international. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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