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© Alaska Whale Foundation. Photo taken under NMFS permit 19703.

Meine unvergessliche Begegnung mit den Walen, für deren Schutz wir uns einsetzen

Seit ich im Juni 2021 WDC beigetreten bin, habe ich ein dunkles Geheimnis bewahrt: Trotz...
Orca Fife (A60) © Jared Towers

Fife – nicht zu übersehen!

Fifes Rückenflosse hat eine einzigartige Form. © Jared Towers Seit Herbst 2022 ist Fife einer...
Springender Schweinswal © Charlie Phillips

Unser Einsatz für den Schutz von Kleinwalen

Wale und Delfine sind vielen Bedrohungen ausgesetzt - dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für...
Pottwal im Kawasui Aquarium © Katrin Matthes

WDC in Japan – Teil 2: Digitale Wale

Willkommen zum nächsten Kapitel meiner unglaublichen Reise durch Japan. Wie in meinem letzten Blog versprochen,...

Weil Walschutz auch Klimaschutz ist – Blue Carbon in den Klimazielen verankern

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Schon bei der Klimakonferenz 2019 in Madrid (COP 25) wurde die Notwendigkeit eines stärkeren Fokus auf die Ozeane im Rahmen der Klimaschutzmaßnahmen betont. Seitdem ist einiges geschehen und 2020 sollte sogar das Superjahr der Ozeane werden mit vielen hochrangigen, internationalen Konferenzen und Events. Corona-bedingt wurde allerdings das meiste entweder abgesagt oder fand digital statt. Im Hintergrund liefen und laufen jedoch viele Prozesse weiter und mittlerweile rücken zwei Themen wieder stark in den Fokus der Öffentlichkeit: Die Klimakrise und das Artensterben. Und das ist auch gut so.

 

Ozeane regulieren das Klima und sind besonders von der Klimakrise betroffen

 

Die Ozeane speichern 93 Prozent der im Industriezeitalter freigesetzten Wärme durch CO2-Abgase und 25 Prozent der bisher erzeugten, menschengemachten CO2-Emissionen. Die Hälfte des auf der Erde erzeugten Sauerstoffs kommt aus dem Meer.

Wir wissen inzwischen viel mehr über die Fähigkeit jeglicher Biomasse, Kohlenstoff zu binden und den Einfluss, den dies auf das Klima hat: Denn gebundener Kohlenstoff kann nicht als CO2 in unsere Atmosphäre gelangen. Insbesondere große Wale – ein einziger männlicher Buckelwal wiegt bis zu 36.000 kg – vermögen über ihre Lebenszeit große Mengen an Kohlenstoff zu speichern. Sie regen aber auch die Sauerstoffproduktion im Meer an, indem sie das Phytoplankton mit ihren Ausscheidungen düngen. Durch ihr Schwimmverhalten vermischen sie das Wasser und fördern dadurch den Nährstoffaustausch zwischen den Meeresschichten. Wale tragen damit ganz entscheidend zu einem gesunden Ökosystem bei. Doch die Ozeane sind besonders stark von Klimakrise und damit dem Artensterben betroffen: die Erderwärmung, die steigenden Wassertemperaturen, das Sinken des pH-Werts (Versauerung des Meerwassers), die Veränderung der chemischen Zusammensetzung des Wassers, setzen ihnen zu. Und wenn es den Ozeanen schlecht geht, dann hat dies weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, alle dort lebenden Tiere und Pflanzen und die Menschen, die am Wasser oder vom Meer leben.

Ich denke, kaum jemandem ist etwa bewusst, dass die Seegraswiesen in der Nordsee allein in den letzten 100 Jahren um 90 Prozent zurückgegangen sind. Seegraswiesen binden in der Wachstumsphase etwa zwei Gramm Kohlenstoff pro Quadratmeter und Tag und können eine Biomasse von bis zu fünf Kilogramm pro Quadratmeter erreichen.

Grund für den Rückgang der Seegraswiesen ist die starke Nährstoffbelastung (hauptsächlich durch Stickstoff- und Phosphoreinträge aus der Landwirtschaft), die das Wasser trübt. Dadurch kann das Sonnenlicht nicht mehr tief genug vordringen. Seegräser, die früher bis in 17 Metern Wassertiefe vorkamen, sind heute nur noch in vier bis sechs Metern zu finden.

Blue Carbon – Blauer Kohlenstoff

Küstennahe Ökosysteme wie Mangrovenwälder, Seegraswiesen und Salzsümpfe können große Mengen an Kohlenstoff binden. Sie speichern bis zu fünf Mal mehr Kohlenstoff als eine vergleichbare Waldfläche. Aber auch Phyto- und Zooplankton, Wale, bestimmte Fischarten tragen ihren Teil dazu bei. Solche natürlichen Kohlenstoffsenken oder Speicher nennt man daher Blue Carbon (Carbon=Kohlenstoff).

Klima-kluger Meeresschutz

Die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen fokussieren weniger auf natürliche Klimapuffer, sondern auf den Energiesektor, die Industrie, die Landwirtschaft, den Abfall sowie die Waldwirtschaft. Dies sind alles Bereiche, die sehr wichtig sind, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und die natürlichen Kohlenstoffsenken zu stärken.

Klima-kluger Meeresschutz sollte daher dringend das Gedeihen und die Erholung von Flora und Fauna – insbesondere der Wale – berücksichtigen und diesen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele mit einrechnen.

Die nächste Klimakonferenz findet mit einem Jahr Verspätung nun im November 2021 in Glasgow statt – Zeit, Arten- und Umweltschutz nicht nur auf die Agenda zu setzen, sondern den Worten auch Taten folgen zu lassen. WDC plant vor Ort zu sein. Wir werden uns dafür einsetzen, dass der Schutz des Ozeans und seiner Bewohner fest in den nationalen und globalen Klimaschutzzielen verankert wird. Denn Walschutz ist Klimaschutz.

Wale sind Klimaschützer

Wale sind Klimaschützer

... sie speichern selbst nach ihrem Tod noch große Mengen CO2.

... sie speichern selbst nach ihrem Tod noch große Mengen CO2.

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WALSCHUTZ = KLIMASCHUTZ

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Über Franziska Walter

Geschäftsführerin - Franziska Walter leitet das Deutschland-Büro von WDC.

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