Neue Techniken zur Entschärfung von Unterwasserminen könnten Walen und Delfinen zugutekommen

WDC fordert gemeinsam mit weiteren Umweltorganisationen und der Schauspielerin Joanna Lumley, dass die Detonation von Unterwasserminen zur Bauvorbereitung von Windparks bereits bei der Entwicklung mitbedacht wird. Häufig müssen nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg auf hoher See gezündet werden, um Platz und einen sicheren Baugrund für Offshore-Turbinen zu schaffen. Doch die Lärmquelle solcher Sprengungen ist für die Meeresbewohner enorm.
Man geht davon aus, dass in britischen Gewässern immer noch rund 100.000 Tonnen nicht explodierter Kriegsmunition auf dem Meeresboden liegt. Die standardisierte Art und Weise, diese Bomben mit Sprengstoff zu entschärfen, kann Walen und Delfinen großen Schaden zufügen.
Die Explosionen können die Tiere verletzen und die mit der Explosion einhergehenden Druckwellen ihr Gehör schädigen. Der Lärm stört die Navigation (Echolokation) und Kommunikation innerhalb ihrer Gruppen, was wiederum zum Stranden der Tiere führen kann.
Eine bevorzugte Methode im Umgang mit diesen Bomben ist die viel leisere "Deflagration niedriger Ordnung", ein von der britischen Firma Alford Technologies entwickeltes Verfahren, das den Inhalt der nicht explodierten Bombe zündet, ohne sie tatsächlich auszulösen.
"Für mich ist es verrückt, dass Windparkentwickler*innen – unterstützt durch viel zu lockere Regierungsvorschriften – in der Lage sind, Weltkriegsbomben einfach in die Luft zu jagen", sagt Schauspielerin Joanna Lumley.
"Explosionen durch Sprengkörper können verheerende Auswirkungen auf Wale und Delfine haben", sagt Sarah Dolman, Policy Managerin bei WDC. "Wissenschaftler*innen haben berechnet, dass Detonationen in der Nordsee jedes Jahr Tausende von Tümmlern verletzen und möglicherweise töten. Wo es die Sicherheit zulässt, sollte auf Verpuffungen zurückgegriffen werden".
Einigen Schätzungen zufolge kann eine Detonation dazu führen, dass bis zu 60 Meeressäuger ihr Gehör verlieren. Gegenwärtig werden in britischen Gewässern jedes Jahr etwa 50 solcher Explosionen ausgelöst - eine Zahl, die wahrscheinlich noch steigen wird, wenn die Nachfrage nach dem Bau von Windparks zunimmt.
Im Jahr 2011 strandeten und starben 19 langflossige Grindwale bei Kyle of Durness in Schottland, nachdem sie bei Flut in die Bucht eingelaufen waren. Der Bericht über die Strandung kam zu dem Schluss, dass die Bombenentschärfungsmaßnahmen in dem Gebiet in den Tagen vor der Tragödie wahrscheinlich zur Strandung der Wale geführt haben.
Hier können Sie die von Joanna Lumley gestartete Petition unterzeichnen und uns bei unserer Forderung an die Entwickler*innen von Windparks unterstützen, tierfreundlichere Techniken zur Entschärfung von Weltkriegsbomben einzusetzen: http://www.change.org/stopseablasts
WALSCHUTZ = KLIMASCHUTZ

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