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WDC lobt Entscheidung des Verteidigungsministeriums zum Schutz des Schweinswals

Gestrandeter Schweinswal (C) Michael Scheer
Gestrandeter Schweinswal (C) Michael Scheer

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ordnete im September ein Verbot für Unterwassersprengungen der Bundeswehr an, um Schäden für die Umwelt zu verhindern. Insbesondere der bedrohte Schweinswal steht im Fokus: Erst im letzten Jahr wurden Dutzende Wale durch Detonationen getötet, die die Bundeswehr unter Missachtung von Umweltauflagen durchgeführt hatte. Die Ministerin erntet für die Entscheidung jetzt viel öffentliche Kritik seitens des Militärs – WDC lobt die Entscheidung jedoch ausdrücklich.

„Es kommt äußerst selten vor, dass wir das Verteidigungsministerium wegen umweltrelevanter Politik loben“, sagt Fabian Ritter, Leiter Meeresschutz bei WDC. „Wir begrüßen in diesem Fall die Entscheidung der Ministerin jedoch ausdrücklich und beglückwünschen die Regierung, dass hier endlich die richtigen Prioritäten gesetzt wurden. Das war lange überfällig, zumal sich das Bundeslandwirtschaftsministerium unter Julia Klöckner seit Jahren beim Schutz der Schweinswale aktiv in den Weg stellt.“

Der Schweinswal ist die einzige in deutschen Gewässern heimische Walart und ist streng geschützt. Er steht auf der Roten Liste, nicht zuletzt da die Population in der zentralen Ostsee nur noch rund 500 Individuen umfasst und somit vom Aussterben bedroht ist. Zu den größten Bedrohungen gehören Unterwasserlärm, Fischerei und Meeresverschmutzung.

Bei den für Herbst geplanten Unterwassersprengungen, die aufgrund des Verbotes aus dem Ministerium nun vorerst vom Tisch sind, handelt es sich um Sprengtests an der ehemaligen Marine-Fregatte „Karlsruhe“. Die am Schiff befestigten Sprengsätze sollten unter Wasser gezündet werden, um erforderliche Daten für den Bau von Kriegsschiffen und zum Schutz der Besatzung zu erhalten, so die Marine. Diese Sprengungen sollten ganz in der Nähe eines Schutzgebietes erfolgen.

„Wir müssen als Gesellschaft entscheiden, was uns wichtiger ist: naturzerstörerische Kriegspiele oder eine intakte Umwelt. In Zeiten des Klimawandels muss eigentlich die Bedeutung intakter Meere nicht mehr betont werden“, so Ritter weiter. „Dass die Bundeswehr nun gegenüber der Verteidigungsministerin mit den Säbeln rasselt, ist angesichts der Tatsache, dass die Sprengungen gegen das deutsche Naturschutzrecht verstoßen, geradezu zynisch“.

Hier können Sie unsere vollständige Pressemitteilung lesen.

Hintergrund

Das Gehör von Schweinwalen ist äußerst lärmempfindlich und sensibel. Selbst Schiffslärm kann bereits zu einer Schädigung des feinen Gleichgewichtsorgans führen – mit verheerenden Folgen für die Tiere. Funktioniert ihr Gehör nicht mehr richtig, verlieren sie die Orientierung: Sie verfangen sich in Fischernetzen oder geraten in zu seichtes Gewässer und stranden. Da Schweinswale über Rufe mit Artgenossen kommunizieren, verschleiert Unterwasserlärm zudem ihre Kommunikation und erschwert ihnen dadurch den Jagderfolg.

Im Rahmen von militärischen Sprengungen und bei anderen lärmintensiven Aktivitäten im Meer können so genannte Blasenschleier eingesetzt werden, die um die Lärmquelle gelegt werden und so den Detonations-Lärm mindern. Jedoch veranlasst bereits geringerer Lärm die Wale zur Flucht. Schon eine solche Störung der Tiere ist gemäß deutscher und europäischer Naturschutzgesetze verboten, geschweige denn das Leben der Tiere durch Sprengungen aufs Spiel zu setzen.

WDC fordert seit langem ein Verbot militärischer Sprengungen sowie vom Einsatz militärischer Sonare und anderer lärmintensiver Aktivitäten dort, wo ein hohes Vorkommen von Walen nachgewiesen wurde, insbesondere in den Meeresschutzgebieten.

[shariff]

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Über Bianca König

Bianca König leitet bei WDC Deutschland das Team Kommunikation. Sie ist zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Magazin WAL & MEER sowie den Jahresbericht und plant Kampagnen mit. Sie ist verantwortlich für die Kommunikationsplanung rund um Konferenzen und Konventionen für WDC international. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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