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Weniger Plastik ist MEER!

Clean-Up Wiesbaden_c-WDC_Team
Deutschland, 2016: Vier von 13 gestrandeten Pottwalen hatten teils große Mengen Plastikmüll in ihren Mägen.
Thailand, 2018: Grindwal mit 80 Pastiktüten im Magen gestrandet.
Italien, 2019: Schwangeres Pottwal-Weibchen mit 22kg Müll im Magen gestrandet.

Die schockierenden Erkenntnisse vieler Wal- und Delfinstrandungen in den letzten Jahren zeigten, dass Plastikmüll nach wie vor zu den größten Bedrohungen für die Meeressäuger gehört. Eine besondere Rolle scheinen Plastiktüten zu spielen, die als Treibgut im Meer oftmals mit Nahrung verwechselt und verschluckt werden. Sie verstopfen die Mägen von Walen und Delfinen und führen dazu, dass die Tiere keine richtige Nahrung mehr aufnehmen können und somit verhungern. Um auf das tragische Ausmaß der Plastikflut hinzuweisen, stellten wir bei unserem zweiten Clean-Up in Wiesbaden, am vergangenen Samstag, eine Plastiktütenkette aus 30 Tüten aus. So viele hatte ein 2017 in Norwegen gestrandeter Cuvier-Schnabelwal in seinem Magen. Unser deutlicher Aufruf: Weg mit den Kunststofftüten!

Plastiktütenkette beim Clean-Up Wiesbaden.

Doch heute am internationalen “Plastic Bag Free-Day” geht es uns nicht allein um Plastiktüten.

Bei unserer Müllsammelaktion in Wiesbaden zeigte sich noch eine ganz andere Plastikflut: Zigarettenstummel. Sie machten am Rhein-Ufer in Wiesbaden Biebrich den Großteil des Mülls aus, den wir finden konnten. Deshalb beschlossen wir, sie getrennt vom restlichen Müll zu sammeln – und hatten am Ende einen 7 Kilogramm schweren Sack nur mit “Kippen”.

Viele Teilnehmer*innen waren erschrocken, so viele Zigarettenstummel an einem Ort zu sehen.

Eine gute Sache hatte die Kippenflut jedoch, denn vielen Teilnehmer*innen war zuvor gar nicht bewusst, wie schädlich Zigaretten für unsere Umwelt sind. Es ist ein großer Irrtum, dass Zigaretten nur aus Papier bestehen und einfach verrotten. Der Filter einer Zigarette besteht aus Kunststofffasern, die sich in der Umwelt erst nach rund 10 Jahren und in Form von Mikroplastik zersetzen. Während dieser ganzen Zeit geben die Filter Schadstoffe ab.

So kommt es, dass allein eine Zigarette in der Umwelt 40 Liter Grundwasser verseucht.

Rund 50 Teilnehmer*innen sammelten in Wiesbaden 15 Säcke voller kleinteiligem Müll ein. Neben Zigaretten wurden insbesondere Plastiklöffel und Eisbecher von anliegenden Eiscafés, PET-Flaschen oder Verpackungen von Schokoriegeln gefunden. Am sogenannten “Muschelstrand” beschäftigte sich eine Gruppe engagierter Jogger*innen (oder auch “Plogger*innen” genannt, von schwedisch “plocka” = aufheben und Jogging). Sie verbinden ihren Outdoor-Sport in Wiesbaden regelmäßig mit dem Sammeln von Müll: Bei jedem Taschentuch, das gefunden wird, steht ein Burpee an. Bei jedem Kronkorken eine Liegestütze. Außerdem findet man am Muschelstrand jede Menge angespülter Materialien aus dem Rhein, die sich mit einer Kniebeuge aufsammeln lassen.

Die Wiesbadener Plogger-Gruppe verbindet das Müllsammeln mit Outdoor-Sport.

Das Clean-Up in Wiesbaden war die zweite von insgesamt zehn geplanten Müllsammelaktionen, die WDC durch eine Spendenaktion des Trinkwasserfilterherstellers BRITA in diesem Jahr umsetzen kann. BRITA setzt sich bereits seit 2016 zusammen mit WDC im Rahmen der Kampagne “Weniger Plastik ist Meer” für saubere Flüsse und Meere ein. Diese Initiative lobte am Samstag auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der sich beim Sammeln beteiligte und seine Bürger*innen dazu ermutigte, die Flussufer in Wiesbaden sauberer zu halten. Und das geht ganz einfach!

Mit ein paar Tipps kann jede*r einzelne von uns für WENIGER PLASTIK IM MEER sorgen:

  • Nehmen Sie beim nächsten Picknick oder Grillen mit Freund*innen eine alte Einkaufstüte mit, die auf der Wiese vor Ort als Müllbeutel genutzt werden kann. Die gefüllte Tüte einfach im nächsten Mülleimer der Stadt entsorgen.
  • Lassen Sie leere Bier- und andere Pfandflaschen nicht an Ort und Stelle liegen, sondern stellen Sie sie am nächsten städtischen Mülleimer ab. So entsteht ein Doppelnutzen: Pfandsammler*innen machen den Fund zu Geld und führen das Glas in den Wertstoffkreislauf zurück. Außerdem können sich Mitmenschen und Tiere nicht an den Glasscherben verletzen, wenn die Flaschen zu Bruch gehen.
  • Kleine (Metall-)Boxen können als mobiler Aschenbecher genutzt werden. Zuhause lassen sich die gesammelten Zigarettenstummel dann fachgerecht im Restmüll entsorgen.

Rund 80% des Mülls im Meer stammt von Land und wird über die Flüsse in die Ozeane getragen. Je mehr Müll wir also von den Flussufern wegsammeln, desto weniger stellt er eine Gefahr für Wale und Delfine dar. Seien Sie bei unseren nächsten Clean-Ups dabei und helfen Sie uns, die Meere sauber zu halten!

Aktiv werden

Wenn Sie bei einem unserer nächsten WDC Clean-Ups dabei sein wollen, informieren Sie sich unter whales.org/cleanup wo und wann die nächste Aktion ansteht. Alternativ können Sie auch unseren kostenlosen Clean-Up Guide herunterladen und eine Müllsammelaktion in der eigenen Stadt auf die Beine stellen. Das WDC-Team steht gerne für Fragen zur Verfügung.

Unterstützen Sie unsere Arbeit!

Wir setzen uns weltweit in verschiedenen Projekten für Wale und Delfine ein.

Über Bianca König

Leiterin Kommunikation - Bianca König ist bei WDC zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, News & Blogs, Newsletter, das Magazin Wal & Meer, Social Media und plant Kampagnen mit. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.

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