Jeder Tag ist Tag der Erde!

Der Earth Day findet jedes Jahr am 22. April statt und soll Menschen dazu bewegen, ihr Konsumverhalten zum Wohle der Erde zu überdenken.
Im Moment erleben wir Geschichte: Noch nie seit dem ersten Earth Day im Jahre 1970 hat die Menschheit in allen Lebensbereichen so deutlich gespürt, dass sie sich zusammen einen Planeten teilen. Wir merken, wie eng verbunden wir alle miteinander sind und welche Auswirkungen unser Handeln auf uns Menschen, Flora und Fauna haben
Die Geschichte des Earth Day
Der Name als auch das Konzept des Earth Day wurden 1969 von John McConnel im Rahmen einer UNESCO-Konferenz in San Francisco vorgeschlagen. 1970 rief US-Senator von Wisconsin Gaylord Nelson zu einem nationalen Umwelttag am 22. April auf. Nachdem dieser Earth Day jedes Jahr vor allem in den USA gefeiert wurde, wurde er seit 1990 auch international etabliert. So hatte der erste internationale Earth Day das Ziel, die Öffentlichkeit für die auf der UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro Inhalte zu mobilisieren.
2009 brachte die bolivianische Regierung unter ihrem Präsidenten Evo Morales den Vorschlag im Rahmen der Generalversammlung der Vereinten Nationen ein, den 22. April zum Internationalen Tag der Mutter Erde zu erklären. Die Generalversammlung stimmte diesem Antrag mit der Resolution A/RES/63/278 zu.
Ich erinnere mich gut daran, wie ich in Hitze und Staub im April 2010 in einer Menge aus mehr als 30.000 Teilnehmer*innen aus über 140 Ländern stand und zusammen mit meinen Kolleg*innen von der bolivianischen UNESCO–Nationalkommission wartete: In Cochabamba, Bolivien, wurde, nachdem die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 gescheitert war, die alternative „Weltkonferenz der Völker über den Klimawandel und die Rechte der Mutter Erde“ eröffnet. Gleichzeitig wurde auch der Internationale Tag der Mutter Erde gefeiert.
Bis tief in die Nacht tauschte ich mich dort während der gesamten Konferenz in Arbeitsgruppen mit anderen Vertreter*innen von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen aus, um Wege aus der Klimakrise zu formulieren. Diese wurden im Abschlussdokument gesammelt, dem „Abkommen der Völker“.

(C) Robert Pitman
Die Erde im Wandel – Auswirkungen auf Wale und Delfine
Die Wale sind eng mit den Anfängen der Umweltbewegung verknüpft, bzw. haben diese inspiriert.
1970, das Jahr in dem der Earth Day begründet wurde, ist auch das Jahr, in dem „Songs of the Humpback Whale“, herauskam und zum meistverkauften Naturalbum in der Geschichte wurde. Die Walgesänge waren die ersten Zeugnisse von Kultur bei Walen und wurden in den 1960er Jahren entdeckt. Damals war noch nicht klar, dass es sich bei diesen Gesängen um eine Übermittlung von Kultur unter Walen handelte. Doch es war das erste Mal, dass die breite Öffentlichkeit Wale in einem neuen Licht wahrnahm.
Doch nach wie vor sind Wale und Delfine bedroht: Die Meere sind verschmutzt, überfischt und werden für kurzfristige kommerzielle Gewinne ausgebeutet. Etwa drei Millionen Wale sind allein im 20. Jahrhundert dem industriellen Walfang zum Opfer gefallen. Sie sind außerdem Bedrohungen wie Meeresverschmutzung, Kollisionen mit Schiffen und vor allem der Gefahr, sich in Fischernetzen zu verfangen, ausgesetzt.
Zukünftig könnte die größte Bedrohung für Wale und Delfine jedoch die Klimakrise sein: Seit der industriellen Revolution haben menschliche Handlungen dazu geführt, dass die durchschnittlichen globalen Temperaturen um fast 1 °C gestiegen sind. In den kommenden Jahrzehnten werden die globalen Temperaturen weiter steigen. Wissenschaftler warnen davor, dass eine Erwärmung um 1,5 °C katastrophale Auswirkungen haben wird. Extreme Wetterereignisse - von Überschwemmungen und Stürmen bis hin zu Dürren und Hitzewellen – werden das Leben auf der Erde grundlegend verändern. Das schmelzende Eis wird zu einem Anstieg des Meeresspiegels führen, Küstenstädte und Inselstaaten überschwemmen und unbewohnbar machen. Wasserknappheit und Ernteausfälle werden zu Nahrungsmittelknappheit und der Flucht und Migration von Menschen innerhalb von Ländern und über Landesgrenzen hinweg führen. Die Auswirkungen nehmen wir Menschen mit wachsender Intensität wahr, wobei wir erst am Anfang stehen.
Das Klima ändert sich so schnell, dass einige Wal- und Delfinpopulationen möglicherweise keine Zeit haben, sich anzupassen. Änderungen der Meerestemperatur, Versauerung, Anstieg des Meeresspiegels, Verlust von Lebensräumen und der Rückgang der Nahrungsquellen sind nur einige der vielen Gefahren, die der Klimawandel für Wale und Delfine mit sich bringt. Er beeinflusst Migrationsrouten, Habitate und sogar ihre Fortpflanzungsfähigkeit.
Deshalb müssen tiefgreifende Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden.

(C) Steve Dawson
Was können Sie tun, damit jeder Tag ein Tag der Erde für Wale und Delfine ist?
- Erzählen Sie anderen Menschen von spannenden Erkenntnissen, den Wal-Kulturen und vom Grünen Wal:
Wale und Delfine haben, wie jedes Lebewesen, einen Wert an sich und müssen daher erhalten werden. Sie sind hochintelligent, sozial und kommunizieren miteinander, haben Persönlichkeit und auch Bewusstsein ihrer selbst. Sie leben in Familien und geben Wissen an ihre Nachkommen weiter. Wir sprechen daher von Wal-Kulturen. WDC setzt sich für Persönlichkeitsrechte für Wale und Delfine ein.
Wale sind unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Daher haben wir symbolisch den Grünen Wal ins Leben gerufen. In der heutigen Zeit haben wir alle eine Stimme, die in der ganzen Welt gehört werden kann. Ich freue mich, wenn Sie diese Stimme einsetzen, um anderen vom faszinierenden Grünen Wal zu erzählen. Zudem können Sie auch das Bildungspaket und Walposter bestellen, das sich speziell an Kinder und Jugendliche richtet.
- Unterstützen Sie Fridays for Future und deren Forderungen:
Ich bin mir sicher, wenn Wale und Delfine demonstrieren könnten, würden Sie bestimmt auf die FFF–Demos gehen! Wir unterstützen den Ruf nach umfassenden, schnellen und effizienten Klimaschutzmaßnahmen, um das 1,5-Grad-Ziel der Vereinten Nationen einhalten zu können.
Dafür fordern auch wir die Beendigung des Abbaus fossiler Brennstoffe, die Abschaffung der Subventionen für fossile Energieerzeugung und die Steigerung der Investitionen in erneuerbare Energien weltweit.
Anstatt auf die Straße zu gehen, gibt es derzeit die Möglichkeit zur Teilnahme am digitalen Streik, mit dem nächsten größeren Streiktermin am 24.04.2020.
Eine Erde, auf der alle Wale und Delfine in Freiheit und Sicherheit leben
Derzeit ist unsere gemeinsame Herausforderung, die Verbreitung von COVID-19 zu stoppen, doch auf lange Sicht geht es darum, die Erhaltung der Biodiversität und den Kampf gegen den Klimawandel zu Prioritäten zu machen.
Wir von WDC setzen uns mit Ihrer Hilfe das ganze Jahr und weltweit für die Belange von Walen und Delfinen ein - ob in der Politik, Wissenschaft oder der Zivilgesellschaft. Durch eine ganzheitliche Lebens- und Arbeitsweise können wir mit Ihnen gemeinsam unseren Beitrag leisten, damit alle Lebewesen auf dem Planeten Erde eine lebenswerte Zukunft haben.
Ich wünsche mir, dass wir uns jeden Tag für die Erde engagieren. Am besten wäre es, wenn wir diesen Tag der Mutter Erde nicht mehr bräuchten, wenn jeder Tag ganz selbstverständlich ein Tag der Erde wäre.
[shariff]
Unterstützen Sie unsere Arbeit!
Wir setzen uns weltweit in verschiedenen Projekten für Wale und Delfine ein.