Pinger: Teure „Rettungsmaßnahme“ für Schweinswale sinnlos?

Das Land Schleswig-Holstein will die freiwillige Vereinbarung zum Schutz von Schweinswalen und tauchenden Meeresenten, die erstmal 2013 getroffen wurde, weiter fördern. Mit 900.000 Euro sollen in der deutschen Ostsee noch mehr Stellnetze mit interaktiven Pingern, sogenannten PALs („Porpoise Alerts“) ausgestattet werden. Diese Geräte senden Stör- oder Warnsignale aus, die Schweinswale von Netzen fernhalten und somit vor dem Verfangen in Netzen bewahren sollen.
Doch bisher ist weder dokumentiert, wie viele Schweinswale in Stellnetzen ersticken, noch ob diese Pinger die Schweinswale effektiv fernhalten. Von Fischer*innen wird Beifang nur sehr unregelmäßig gemeldet, obwohl sie gesetzlich dazu verpflichtet wären, tote Schweinswale in ihren Stellnetzen zu melden und die Tiere untersuchen zu lassen.
Verschiedene Studien zu Pingern kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, weshalb WDC die Verwendung von Pingern im Rahmen des Stellnetz-Übereinkommens kritisch sieht. Die Umweltverbände BUND und NABU forderten die Bundesregierung auf, mit Fischer*innen und Naturschutzverbänden ein sinnvolles Maßnahmenpaket zum Schutz von Schweinswalen zu entwickeln. WDC schließt sich dieser Forderung an.
Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC: „Was dem Schutz der Schweinswale wirklich helfen würde, ist eine effektive Regulierung der Fischerei und die Einrichtung von echten Ruhezonen für die Tiere.“