Was hat Geocaching mit Schweinswalen (und Goethe) zu tun?

Nicht viele wissen, dass Geocaching auf den Universalgelehrten Johann Wolfgang von Goethe zurück geht, der ja in erster Linie Biologe bzw. Naturkundler war. Er schrieb in der 1824 veröffentlichten Schrift Strandspaziergang auf Sylt: „Der Blick nach Westen ist kontrastreich. Bei ruhigem Wetter kann man beobachten, wie die Schweinswale unweit der Wasserlinie ihres Pfades ziehen. Bei stürmischer See jedoch ist man den Naturgewalten hier dermaßen ausgesetzt, dass man sich sogleich eine Arche herbeiwünscht. Die wütende Nordsee dringt dann so mächtig an Land - es ist, als ob das Meer sich gleichsam das Land keschert“. Aus den letzten beiden Worten wurde dann in neuerer Zeit mit Geo und caching das Wort Geocaching kreiert.
Mit diesen einleitenden Worten konnte ich am 10. Juli die anwesenden Medienvertreter*innen zur Eröffnung unseres Geocaching-Projektes erstaunen. Der kleine Scherz, den ich mir mit diesem erdachten Zitat erlaubte, knüpfte nahtlos an die Beschreibung der langen Geschichte des Sylter Walpfades an, von der mein Kollege Lothar Koch kurz zuvor berichtet hatte. Dessen Entstehung von der Idee bis zur Verwirklichung dauert knapp 20 Jahre. Die Kombination von beidem wurde bei der Eröffnungsfeier des Geocaching-Pfades mit Blick auf den Weststrand in Hörnum auf Sylt vorgestellt. Seit dem 10. Juni kann man auf der Insel mit den vielen Schweinswalen auf „digitale Schnitzeljagd“ gehen.
Der Clou dabei ist, dass man in unseren „Schweinswal Ahoi“ Caches, von denen neun auf der Insel versteckt sind (vier im Norden um List und fünf im Süden um Hörnum) Fragen findet, deren Beantwortung nur mit der jeweils in der Nähe stehenden Walpfad-Infotafel gelingt. Hat man die Lösungen ermittelt, bekommt man ermäßigten Eintritt in die Infozentren Arche Wattenmeer bzw. Naturgewalten (den Partnern von WDC bei diesem Projekt) und obendrein einen plastikfreien Schlüsselanhänger von WDC.
Spielerisch die Natur erkunden und sich auf die Spur der Schweinswale begeben lautet das Motto. „Ich bin froh, dass wir jetzt mit dieser innovativen Idee an den Start gehen“, sagte Dennis Schaper, Leiter der Arche Wattenmeer. Die Veranstaltung endete bei einem kleinen Sektempfang und mit meinem Kurzreferat über Schweinswale.
Also auf geht’s an den Strand nach Sylt, zum Geocaching! Wir sind gespannt, wer sich begeistern lässt und vielleicht sogar von der ein oder anderen Live-Sichtung berichtet. Die Caches sind übrigens alle plastikfrei und an Stellen versteckt, wo man keine Gefahr läuft, die sensible Natur zu stören. Ob Johann Wolfgang sie wohl alle gefunden hätte?
Das Geocaching-Projekt wurde mit Hilfe der Deutsche Postcode Lotterie verwirklicht.
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Hallo lieber Herr Ritter,
wir haben uns in den letzten Tagen begeistert der Nordtour der Schweinswal Ahoi Caches gewidmet und fleissig nach Walen Ausschau gehalten. Natürlich haben wir versucht die Fragen der Caches zu beantworten, um abschließend die Naturgewalten-Ausstellung zu besuchen. Die Frage nach der Anzahl der „Müllfischer“ an Cache N4 ließ sich aber leider nicht beantworten.
Anscheinend wurde die Infotafel getauscht. Am Fundort des Caches steht nicht (mehr?) die Tafel „Fängt Fischers Fritz nur frische Fische?“ die auf dem Photo in der Cachebeschreibung gezeigt wird, sondern die Tafel „Beobachten wie ein Meeresforscher“. Vielleicht sollte die Fragestellung im Cache der dortigen, aktuellen Infotafel angepasst werden?
Trotzdem herzlichen Dank für die tolle Cachetour und Ihre Bemühungen zum Schutz der Meere! Die ganze Familie hatte viel Spaß beim Heben der Schätze und lösen der Rätsel um den kleinen Meeressäuger.
Viele Grüße
Torsten M.
Vielen herzlichen Dank für die wertvolle Rückmeldung. Wir freuen uns sehr, dass Sie Spaß bei der Geocaching-Tour hatten! Wir schauen uns Ihr Feedback sofort an. Das Naturgewalten Zentrum auf Sylt ist Partner unserer Geocaching Tour und hat Ihnen hoffentlich trotzdem ermäßigten Eintritt gewährt? Berufen Sie sich bitte gern auf unseren Kontakt, sollten Sie erst noch hingehen. Wir melden uns nochmals per Email bei Ihnen.
Herzliche Grüße,
Michaela Harfst von WDC