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Landwirtschaftsministerium verhindert Schweinswalschutz

Toter Schweinswal (C) Jan Haelters
Toter Schweinswal (C) Jan Haelters

Der Schweinswal in der zentralen Ostsee ist vom Aussterben bedroht. Zahlreiche Individuen kommen jedes Jahr in Fischernetzen ums Leben. Schutzmaßnahmen sind dringend notwendig. Vor allem eine Einschränkung der Stellnetzfischerei wäre wichtig, damit die Population dieser streng geschützten Tiere nicht für immer verschwindet. Solche Maßnahmen verhindert jedoch das Bundeslandwirtschaftsministerium unter Julia Klöckner.

Die in der zentralen Ostsee lebende, genetisch eigenständige Population des Schweinswals umfasst weniger als 500 Individuen. Sie ist laut IUCN seit vielen Jahren als „critically endangered“ (= vom Aussterben bedroht) gelistet. Auch deshalb ist Deutschland Mitglied im Abkommen zum Schutz von Kleinwalen in Europa (ASCOBANS). Hier bemüht man sich darum, den Gefahren entgegen zu wirken, mit denen der Schweinswal zu kämpfen hat: Meeresverschmutzung, Lebensraumzerstörung, Unterwasserlärm und Fischerei.

Aktionspläne liegen zwar vor, doch sie sind bislang wirkungslos. Nun stellt sich das Landwirtschaftsministerium sogar aktiv dem Schweinswalschutz in den Weg. Das Umweltministerium wollte eine Hochlistung der Ostsee-Schweinswale bei der Bonner Konvention bewirken. Dadurch wären striktere Maßnahmen zum Schutz der Wale möglich gewesen. Doch das Landwirtschaftsministerium (BMEL) lehnte die vorgeschlagene Hochlistung des Schweinswals ab. WDC war an der Entwicklung der Vorschläge eng beteiligt und hatte beim BMEL nach den Gründen gefragt. Das Ministerium antwortete, dass es noch Zweifel am „Status“ gäbe. Es sei nicht endgültig erwiesen, dass die Schweinswal-Population in der zentralen Ostsee tatsächlich genetisch eigenständig ist. Wie DER SPIEGEL nun in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, gibt es auch noch eine andere Begründung: Die Einstellung der Stellnetzfischerei wäre die einzig realistische Schutzmaßnahme, doch dem könne nicht zugestimmt werden. Das Aussterben der Schweinswal-Population wird somit vom Ministerium in Kauf genommen.

Mit dieser Vorgehensweise wird europäisches und deutsches Umweltrecht massiv untergraben. Der Konflikt Fischerei gegen Umweltschutz spitzt sich weiter zu. Es wird deutlich, dass die Bundesregierung dem Meeresschutz keine Priorität gibt.

WDC fordert gemeinsam mit anderen Umweltschutzorganisationen seit langem eine strengere Regulierung der Fischerei, insbesondere der für die Wale so gefährlichen Stellnetze. Gleichzeitig müssen alternative Fangmethoden entwickelt und gefördert werden, damit sowohl die Fischer*innen als auch die Wale eine Zukunft haben.

[shariff]

11 Kommentare

  1. Veröffentlicht von Brigitte Knebel am 7. April 2019 um 9:01 am

    Es ist beschämend und verstörend zugleich, dass der Tod so vieler Lebewesen billigend in Kauf genommen wird, um einen höheren Profit zu erzielen. Ich fordere eine Form der Fischerei, die die Meeresbewohner vor diesem sinnlosen Sterben in den Stellnetzen schützt.

    • Veröffentlicht von Michaela Harfst am 8. April 2019 um 7:52 am

      Vielen Dank Frau Knebel! Das fordern wir auch und setzen uns bei Vertreter*innen der Politik dafür ein.
      Herzliche Grüße, Ihr WDC-Team

  2. Veröffentlicht von Regine Johannsen am 8. April 2019 um 10:56 am

    Ich kann mich dem obigen Kommentar von Frau Knebel nur anschließen und möchte hinzufügen, dass es generell dringend notwendig ist, den Schutz unserer Umwelt und des Klimas über den Profit zu stellen. Es ist nicht mehr 5 vor, sondern 5 nach 12!

    • Veröffentlicht von Michaela Harfst am 8. April 2019 um 11:12 am

      Liebe Frau Johannsen, vielen Dank für Ihren Kommentar. Da haben Sie Recht: wir müssen dringend Maßnahmen ergreifen. Wir fordern dies gegenüber der Politik bereits seit Jahren für das Beispiel des Schweinswalschutzes und der Stellnetze.
      Herzliche Grüße, Ihr WDC-Team

      • Veröffentlicht von Fide am 15. April 2019 um 7:50 am

        Seit Jahren fordert ihr das von der Politik, das ist eine unglaubliche Schreinerei dass das so lange dauert. Denn wenn es vom Aussterben bedrohte Tiere sind zählt jeder Tag vor allen Dingen jeder erfolgreiche Tag das ist ein toller Tag doch sowas kennen unsere Politiker nicht so wirklich da sie vieles kaputt machen weil sie sich Zeit lassen. Für sowas müsste es Strafen geben wenn man das innerhalb von Wochen oder Monaten nicht schafft, und für diese Strafgeld kann man wieder für einen guten Zweck spenden. bei so einem Gehalt kann das nicht so wirklich wehtun ,den es gibt viele die haben weniger. Mit der Spende oder Strafe haben sie doch dann wieder eine gute Tat begangen..

    • Veröffentlicht von Mario Jäkel am 8. April 2019 um 3:31 pm

      Ich finde das Entscheidungsträger die gegen das Selbstverständnis und den Sinn ihrers Amtes arbeiten,sofort entlassen werden sollten!!!

  3. Veröffentlicht von Karen Goerttler am 8. April 2019 um 5:09 pm

    Den Kommentaren meiner Vorredner kann ich mich nur anschließen und ergänzen, dass die Baumaßnahme Fehmarnbelttunnel den Schweinswalen und Fischen ebenso das Wasser abgeben wird. Entscheider, die vermeintlichen Profit über Naturschutz stellen, müssen unbedingt von ihren Posten entfernt werden.

  4. Veröffentlicht von Bettina Niemann am 9. April 2019 um 9:52 am

    Macht dieses Ministerium überhaupt irgendetwas zum Schutz der Tiere??? Oder wie gefühlt NUR für die BAUERN?????

  5. Veröffentlicht von Martina Joachim Ernst am 10. April 2019 um 8:00 pm

    Pflichtprogramm für dieses Ministerium wäre der Film UNSER PLANET.
    Damit sie auch wissen wofür sie eigendlich da sind.
    Mein Herz weint.

  6. Veröffentlicht von Wilhelm Gansen am 11. April 2019 um 6:35 am

    ich bin immer heilfroh das niemand etwas von mir fordert. Man stell sich das mal vor ich soll für irgendwas einstehen oder Kommentieren wovon ich keine Ahnung hab. Ich habs schon schwer genug beim wählen !

  7. Veröffentlicht von D.unkel am 20. April 2019 um 7:44 am

    Hauptsache die Diäten stimmen und die sitzungsgelder sowie die Aussicht auf lebenslange Rente für falschaussagen in der Politik.. Politiker sind nie dagewesen für Mensch und Tier…nur für ihren persönlichen Profit und den ihrer! Parteifreunde. Und wenn einmal jemand anders Auftritt.sägen hunderte am Stuhl. Daran verdienen dann wiederum rechtsanwälte und notare. Ich weiss wovon ich rede

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