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Gemeinsam für ein Ende der Delfinjagden auf den Färöern

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© Alaska Whale Foundation. Photo taken under NMFS permit 19703.

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Fife – nicht zu übersehen!

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Unser Einsatz für den Schutz von Kleinwalen

Wale und Delfine sind vielen Bedrohungen ausgesetzt - dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für...

Interview mit Sky: neuer Partner unserer Plastik-Challenge!

WDC im Interview mit Dr. Alexandra Coffey, Director Corporate Responsibility bei Sky Deutschland

WDC: Frau Dr. Coffey, Sie verantworten bei Sky Deutschland den Bereich Nachhaltigkeit. Was hat bei Sky den Anstoß gegeben, 2017 die Initiative Sky Ocean Rescue zu starten?

Dr. Alexandra Coffey: Sky Ocean Rescue ist unsere gruppenweite Initiative für Meeresschutz, bei der wir uns vor allem auf das Thema Verschmutzung durch Einwegplastik konzentrieren. Die Initialzündung kam hierfür von unserem Mutterunternehmen Sky plc. In England besteht bereits seit langem eine Partnerschaft mit dem WWF, die zunächst auf CO2-Reduktion und den Schutz des Regenwalds ausgerichtet war. Wir wollten darüber hinaus aber auch etwas in einer Region unternehmen, die uns und unseren Kunden geographisch näher ist. Die meisten Länder, in denen Sky vertreten ist, haben eine Küste. Da fiel die Entscheidung, für den Meeresschutz und für weniger Plastik in den Meeren aktiv zu werden, dann recht schnell – und Sky Ocean Rescue wurde ins Leben gerufen.

WDC: In welchen Bereichen engagiert sich Sky Ocean Rescue?

Dr. Alexandra Coffey: Sky Ocean Rescue fußt im Wesentlichen auf drei Säulen, zu denen wir uns freiwillig verpflichtet haben.

Erstens: Bis 2020 wird unser Betrieb komplett einwegplastikfrei sein. Um dieses Ziel zu erreichen, reduzieren wir Einwegplastik bei Produktverpackungen, Drehs und in den Gebäuden. Hier vor allem in der Cafeteria und Kantine. Beispielsweise erhalten wir nun 50 Liter Milch pro Tag direkt von einer Genossenschaftsmolkerei in großen wiederauffüllbaren Behältern anstatt wie früher in Tetra Paks. Allein durch Veränderungen im Catering  und beim Merchandising haben wir im vergangenen Jahr 3,96 Tonnen Einwegplastik eingespart. Wir haben systematisch jeden Schritt in der Produktlieferkette, sprich bei den Receivern, Sky Ticket TV Sticks und Soundboxen durchleuchtet und reduzieren Einwegplastik, wo es möglich ist. 7,2 Tonnen waren es im letzten Geschäftsjahr.

Darüber hinaus produzieren wir bei Sky in Deutschland zunehmend nach grünen Standards. Das bedeutet: Wir reduzieren CO2-Emissionen, Strom und Abfall bei unseren TV-Produktionen vor und hinter der Kamera.
Zweitens: Wir haben Sky Ocean Ventures gegründet, einen Innovationsfonds, der Startups fördert, die massenmarkttaugliche Alternativen zu Einwegplastik entwickeln. Der Fonds umfasst derzeit 25 Millionen englische Pfund und soll mit Hilfe von Partnern auf bis zu 100 Millionen Pfund wachsen.

Drittens: Wir haben die Partnerschaft mit dem WWF erweitert, um Meeresgebiete rund um unsere Märkte, wie die Äußeren Hebriden, Devon und Nordsee sowie das Wattenmeer und Pelagos-Schutzgebiet im Mittelmeer, besser zu schützen – und bei politischen Entscheidungsträgern auf Regulierung zugunsten der Meere zu drängen.

WDC: Was sind bisher die größten Erfolge?

Dr. Alexandra Coffey: Dass wir allein durch die Umstellung in der Kantine und im Merchandising die 3,96 Tonnen Plastikmüll eingespart haben, ist schon ein erster, großer Schritt.

Ein absolutes Leuchtturmprojekt im Bereich der grünen Produktion ist uns zudem mit der dritten Staffel der Kochshow „MasterChef“ gelungen. „MasterChef 3“ ist vor der Kamera komplett plastikfrei und auch die weiteren Einsparungen können sich sehen lassen: 30% weniger CO2, 80% weniger Papier, 90% weniger Plastikmüll und 80% weniger Restmüll. „MasterChef 3“ ist auch deswegen so besonders, weil wir von der Staffel 2 den genauen Verbrauch kannten und dadurch exakt berechnen konnten, was wir eingespart haben. Weitere Sky Eigenproduktionen, wie „Der Quatsch Comedy Club“, „Acht Tage“ und „Der Pass“ wurden ebenfalls schon nach grünen Standards produziert.

Zudem wissen die rund 3.500 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und der Schweiz inzwischen, worum es beim Thema Plastikmüll geht. Auch das ist wichtig für uns. Wir möchten dazu beitragen, die Gesellschaft wachzurütteln und jeden einzelnen – auch außerhalb von Sky – dazu bewegen, zur Reduktion von Einwegplastik beizutragen. Wir haben unsere Mitarbeiter bei Events für das Thema sensibilisiert und teilweise Prozesse einfach umgestellt, ohne zu fragen. In den vergangenen zwei Jahren gab es meiner Erinnerung nach nur zwei Beschwerden: Ein Mitarbeiter wollte dabei wissen, warum es keine Plastikstrohhalme mehr gibt. Zuletzt verzeichnen wir es als Erfolg, dass viele Lieferanten und Vertragspartner positiver auf unsere neuen Anforderungen reagierten als wir dachten. Sie haben erkannt, dass sie sich mit einwegplastikfreien Angeboten von der Konkurrenz abheben können.

WDC: Wo liegen noch die größten Herausforderungen?

Dr. Alexandra Coffey: Wir fragen uns: Wie können wir noch besser jene Menschen erreichen, denen das Thema noch egal ist und diejenigen, die bisher zu bequem sind, etwas zu verändern. Mit dem Engagement in unserem Kerngeschäft „Fernsehen“, möchten wir dafür sorgen, dass sich neue Standards bei TV-Produktionen durchsetzen und dass Zuschauer motiviert werden, selbst auf einwegplastikfreie Alternativen umzusteigen. Um unsere Zuschauer zu motivieren, zeigen wir beispielsweise Werbespots und binden das Thema Meeresschutz auch immer wieder ins redaktionelle Programm ein.

WDC: Was haben Sie sich für die kommenden Jahre vorgenommen?

Das größte Ziel ist sicher, bis 2020 einwegplastikfrei in unserem Betrieb zu sein.

Um das zu erreichen, beschäftigen wir uns im Augenblick vor allem mit der Logistik, da dort die größten Mengen anfallen. Unsere Logistiker durchforsteten bereits 2017 mit Kamera und Waage bewaffnet unser Lager- und Versandzentrum auf Einwegplastik, haben es gewogen und dokumentiert. Dann wurde der Ist-Stand festgehalten, über Ersatz nachgedacht und eine Timeline erstellt.

WDC: Danke, dass Sie unsere Checkliste für Unternehmen ausgefüllt haben und toll, dass Sie bei unserer Challenge mitmachen! Bei einigen Punkten haben Sie angegeben „Wir nehmen die Herausforderung an“.

Dr. Alexandra Coffey: Natürlich gibt es auch bei uns noch einiges zu tun. Wir bekommen Magazine momentan noch auf Paletten geliefert, die mit Schrumpffolie umwickelt sind und suchen nach einer Alternative dafür. Die gleiche Folie findet auch beim Transport unserer Receiver auf Paletten Anwendung. Geschenkbestellungen für Kunden und Mitarbeiter wickelt jede Abteilung für sich ab. Deshalb ist der Umstellungsprozess dort etwas kleinteiliger. Immerhin kommen immer öfter Anfragen bei mir an, ob diese oder jene Artikel bestellt werden können. Manchmal mit dem Argument: „Es sind ja nicht sehr viele. Können wir da nicht eine Ausnahme vom „plastikfrei“ machen?“ Dann diskutieren wir und finden meistens eine gute Alternative oder kommen zu dem Schluss, dass auf Manches schlichtweg verzichtet werden kann – wie zum Beispiel auf kleine Gummibärchenpackungen oder Luftballons.
Bei den Hardwareprodukten, die vor dem Sommer 2018 auf den Markt gekommen sind, stecken wir mitten im Umstellungsprozess, wohingegen spätere Produkte von Anfang an einwegplastikfrei verpackt wurden.

In der Kantine stoßen wir aus Hygienegründen immer wieder an Grenzen oder haben noch keine Alternative für uns auf dem Markt gefunden. Das gilt unter anderem für Sojamilch oder laktosefreie Milch. Die beziehen wir noch im Tetra Pak.

WDC: Was wünschen Sie sich für die Zukunft unserer Ozeane?

Dr. Alexandra Coffey: Dass Menschen anfangen, die Meere nicht mehr als Raum zu betrachten, den man gnadenlos ausbeuten kann, sondern sie wie die Nationalparks auf dem Festland wahrnehmen und behandeln.

Über Franziska Gruber

Projektfinanzierung - Franziska Gruber ist bei WDC Deutschland für die Finanzierung von Kampagnen und Projekten verantwortlich.