Zum Inhalt springen
Alle Blogbeiträge
  • Alle Blogbeiträge
  • Beifang
  • CBD
  • CITES
  • CMS
  • Delfinarien
  • Grüner Wal
  • High Seas Treaty
  • IWC
  • Meeresschutz
  • Plastik
  • Projekte
  • UNFCCC
  • Walbeobachtung
  • Walfang
© Alaska Whale Foundation. Photo taken under NMFS permit 19703.

Meine unvergessliche Begegnung mit den Walen, für deren Schutz wir uns einsetzen

Seit ich im Juni 2021 WDC beigetreten bin, habe ich ein dunkles Geheimnis bewahrt: Trotz...
Orca Fife (A60) © Jared Towers

Fife – nicht zu übersehen!

Fifes Rückenflosse hat eine einzigartige Form. © Jared Towers Seit Herbst 2022 ist Fife einer...
Springender Schweinswal © Charlie Phillips

Unser Einsatz für den Schutz von Kleinwalen

Wale und Delfine sind vielen Bedrohungen ausgesetzt - dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für...
Pottwal im Kawasui Aquarium © Katrin Matthes

WDC in Japan – Teil 2: Digitale Wale

Willkommen zum nächsten Kapitel meiner unglaublichen Reise durch Japan. Wie in meinem letzten Blog versprochen,...

Wale und Walfänger – Warum WDC für das Walfangverbot kämpft

Ab heute treffen sich Regierungsvertreter aus aller Welt in Florianopolis, Brasilien, um über Wale, Walfänger und Walfang zu sprechen. Dieses zentrale zehntägige Meeting der Internationalen Walfangkommission (IWC) findet alle zwei Jahre statt. WDC nimmt wie immer teil, um die Regierungen zu beraten und auf der Seite der Wale zu kämpfen.

Bevor ich darauf eingehe, was wir bei diesem Treffen erreichen wollen, ein paar Worte darüber, was uns antreibt:

Allein in diesem Jahr haben kommerzielle Walfänger in Norwegen bisher 434 Zwergwale getötet. Isländische Walfänger haben „nur“ sechs dieser kleinsten Bartenwalart harpuniert, aber bisher mindestens 109 gefährdete Finnwale und zwei seltene Blauwal-Hybriden abgeschlachtet. 12 der Finnwale waren schwanger. Japan tötete 333 Zwergwale unter dem Deckmantel der Wissenschaft in der Antarktis. Kürzlich kehrte die japanische Flotte zudem aus dem Nordpazifik zurück. An Bord befanden sich das „Fleisch und die Produkte“ von 43 Zwerg- und 134 gefährdeten Seiwalen.

Viele dieser Wale starben einen furchtbar langsamen, qualvollen Tod, dessen mögliche Einzelheiten ich Ihnen ersparen werde. Wenn ein 20-Tonnen-Koloss von einer Explosivharpune getroffen wird, geht oft etwas schief.

Der Tod all dieser Wale hatte etwas gemeinsam – sie alle starben völlig sinnlos. Sie sind nicht gestorben, um Jemandem das Überleben zu sichern. Sie sind ganz sicher nicht gestorben, um die Wissenschaft voranzubringen. Sie wurden aus politischen Gründen getötet, aus persönlichen Gründen, menschlicher Gier und der Hoffnung auf finanzielle Gewinne.
Alle diese Wale, die frei in den Ozeanen leben, hatten unabhängig von ihrer Spezies etwas gemeinsam. Sie hatten ein Bewusstsein, waren sozial komplexe Lebewesen mit einem reichen Leben und sogar Kultur. Sie konnten Freude und Schmerz fühlen, sie konnten trauern und spielen und hatten Familien und vielleicht sogar Freunde.

Alle diese Wale waren Jemand, nicht Etwas.

Unser Wissen über viele Walarten ist immer noch sehr begrenzt und selbst über einige der am meisten Gejagten – die Zwergwale – haben wir noch so viel zu lernen. Fast jede Woche bringt uns Neuigkeiten über eine aufregende wissenschaftliche Walentdeckung. Abgesehen von dem intrinsischen Wert, den jeder Wal – als Individuum – besitzt, wissen wir jetzt auch von der wichtigen Rolle, die Wale für gesunde Ozeane und das Weltklima https://de.whales.org/themen/der-gruene-wal  spielen. Wir wissen, dass wir durch den Schutz der Wale auch den Planeten und damit uns selbst schützen. Dennoch gibt es immer noch diejenigen unter unserer eigenen Spezies, die sich dazu berufen fühlen, diese bemerkenswerten Lebewesen ohne Notwendigkeit zu jagen und zu töten – einfach nur, weil sie es können.

Das ist es, was uns antreibt. Deshalb ist WDC bei jedem Treffen der IWC und deshalb arbeiten wir nicht nur während dieses Meetings so hart, sondern jeden Tag, um dem sinnlosen Walschlachten ein Ende zu bereiten.

Was wollen wir erreichen und wie?
Das Warum bringt mich zum Was und Wie:

In diesem Jahr hat die japanische Regierung mit Hilfe ihrer vielen Verbündeten große Pläne. Japan will das kommerzielle Walfangverbot aufheben und die IWC dazu bewegen, einer Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs zuzustimmen. Fast drei Millionen Wale wurden allein im 20. Jahrhundert durch Fabrikschiffe und Explosiv-Harpunen ausgerottet. Dennoch ist Japan der Ansicht, dass die Jagd auf „ausreichend vorhandene Arten“ wieder erlaubt sein sollte. Obwohl Japan definitiv Unterstützung für diesen verheerenden Plan haben wird, wird es höchstwahrscheinlich mehr Gegenstimmen geben. Wir werden in Brasilien hart arbeiten, um sicherzustellen, dass der Vorschlag abgelehnt und das Walfangverbot beibehalten wird.

Im Jahr 1982 einigten sich die IWC-Mitglieder darauf, ein weltweites Verbot des kommerziellen Walfangs einzuführen. Null-Quoten wurden für alle großen Walarten festgelegt. Dieses Verbot trat 1986 in Kraft und ist eine der größten Erfolgsgeschichten des internationalen Artenschutzes.
Heute wachsen einige Walbestände teilweise an, aber viele sind immer noch weit von ihren Vor-Walfangzahlen entfernt. Einige Populationen erholen sich möglicherweise sogar nie. Erfolgsgeschichten, wie die Erholung der Buckewale, haben Japan und seine Verbündeten jedoch ermutigt.
Japan behauptet, dass „die Wissenschaft klar ist: Es gibt bestimmte Arten von Walen, deren Population gesund genug ist, um nachhaltig bejagt zu werden“.
Dabei versucht Japan, den Vorschlag als eine Win-Win-Situation für beide Seiten zu verkaufen. Eine nachhaltige Jagd auf einige Arten dient angeblich sowohl den Walfangnationen als auch den am Artenschutz orientierten Regierungen.
Angesichts der Vielzahl anderer menschlicher Bedrohungen gibt jedoch keine Walarten oder Populationen, die als „reichlich genug“ angesehen werden können, um den Walfang wieder aufzunehmen. Die Geschichte hat gezeigt – und das gilt insbesondere für Japan -, dass kommerzieller Walfang niemals nachhaltig war, ist und auch nie sein wird. Die Walfangländer haben immer kategorisch die Möglichkeit von unabhängigen (ausländischen) Beobachtern an Bord der Walfangschiffe abgelehnt.

WDC wird in Brasilien die Regierungen der Mitgliedsstaaten auf die Gefahren des japanischen Vorschlags hinweisen. Wir werden sicherstellen, dass jegliche Versuche Japans, das Verbot zu kippen oder zu lockern, strikt abgelehnt werden. Wir werden sicherstellen, dass keine am Walschutz orientierte oder unentschlossene Regierung von Japans Versprechen zukünftiger friedlicher IWC-Treffen verführt wird.

Unsere Ziel ist klar: Wir werden unser Möglichstes tun, um das globale Verbot des kommerziellen Walfangs zu verteidigen, und uns jedem Versuch widersetzen, den IWC-Mitgliedern die Kontrolle zu entziehen. Eine Aufhebung des Walfangverbots würde eine Rückkehr zum grausamen, unregulierten  und unnötigen Massen-Schlachten in unseren Ozeanen führen.
Japan hat große Anstrengungen unternommen, um mehr Anhänger für seine Strategie zu gewinnen. Wir müssen sicherstellen, dass die Artenschutzseite ebenso gut vorbereitet ist.

Ich melde werde nach dem Treffen berichten, was wir erreicht haben und wie es weitergeht.
Wenn Sie uns in diesem Kampf unterstützen möchten, um die Wale zu schützen und das Walfangverbot zu verteidigen- bitte spenden Sie hier. Ich verspreche, dass wir Ihre Hilfe direkt und sinnvoll nutzen werden. Vielen Dank.

Über Astrid Fuchs

Astrid Fuchs leitet bei WDC Deutschland den Bereich Policy und strategische Entwicklung. Daneben koordiniert sie die EU-Arbeit und betreut die Bereiche Walfang und Delfinarien.