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Seltene Ostsee-Schweinswale bilden zwei getrennte Populationen

Forscher der Universität Potsdam haben herausgefunden, dass die Schweinswalpopulation in der Ostsee aus zwei genetisch getrennten Subpopulationen besteht. In dem Forschungsprojekt, das vom Bundesamt für Naturschutz gefördert sowie fachlich begleitet wurde, waren Proben von 196 toten Schweinswalen aus der Nord- und der Ostsee mithilfe genetischer Methoden analysiert worden. Dabei zeigte sich, dass es nachweisbare geographische Unterschiede in der genetischen Struktur der Population gibt, die für die Zuordnung einzelner Tiere zu Subpopulationen verwendet wurden.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Schweinswale in der Ostsee zwei Subpopulationen bilden: Eine  westbaltische Population in der Beltsee und eine ostbaltische Population in der zentralen Ostsee. Dazu sind die Schweinswale der Ostsee genetisch klar abgegrenzt von denen im Skagerrak und der Nordsee. Es existiert lediglich eine Übergangszone im Kattegat, das Nord- und Ostsee miteinander verbindet.

Bei 10% der Schweinswale aus der zentralen Ostsee handelte es sich zudem um migrierende Tiere aus der westbaltischen Subpopulation. Es ist jedoch davon auszugehen, dass beide Populationen demographisch eigenständig sind. Das bedeutet, dass genetischer Austausch zwar grundsätzlich stattfindet, dieser aber zu gering ist, um die Zusammensetzung einer Population signifikant beeinflussen zu können. Da die ostbaltischen Schweinswale stark gefährdet sind – ihre Anzahl beläuft sich auf nur noch wenige Hundert Individuen – ist die Immigration von Schweinswalen aus der Beltsee nicht ausreichend, um die kleine Restpopulation der zentralen Ostsee zu stützen.

Der Schutz der Schweinswale in der zentralen bzw. östlichen Ostsee hat daher eine besonders hohe Bedeutung und muss bei Managementmaßen, z.B. betreffend Regelungen in der Fischerei, unbedingt im Vordergrund stehen. Die Schweinswale sind neben der zunehmenden Überfischung und des damit verbundenen Beifangs auch durch Unterwasserlärm, Umweltgifte und  Klimawandel gefährdet.

„Die Ergebnisse bestätigen die lange bestehende Annahme, dass die Tiere der zentralen Ostsee eine eigenständige Population sind“, sagt Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC. „Deswegen bedarf es spezifischer Schutzbemühungen, insbesondere ein Verbot von Stellnetzen im Verbreitungsgebiet dieser Population. Geschieht dies nicht, müssen wir mit dem baldigen Aussterben dieser Population rechnen.“

WDC kämpft seit vielen Jahren für den verbesserten Schutz der bei uns heimischen Schweinswale.

 

Über Ruth Schloegl

Leiterin Bildung - Als Bildungsreferentin kämpft Ruth Schlögl gemeinsam mit den jüngsten Umweltschützer*innen für den Schutz von Walen und Delfinen.