Deutschland produziert europaweit am meisten Verpackungsmüll
Wie aktuelle Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen, verbrauchen Deutsche verglichen mit den anderen europäischen Ländern am meisten Verpackungsmaterialien: 2016 fielen in Deutschland insgesamt 18,16 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an. Auf jeden privaten Endverbraucher kommen also 103,5 kg.
Gegenüber anderen Rohstoffen wie Glas (85,5%), Papier (88,7%) und Alu (87,9%), die durch den Recyclingprozess als Mehrwegprodukte in den Kreislauf rückgeführt werden können, fallen gerade Verpackungsabfälle aus Kunststoff ab: gerade einmal 49,7 Prozent davon wurden 2016 dem Recycling zugeführt. Die eigentlich wertvollen Kunststoffmaterialien sollten Umweltbundesamt vermehrt recycelt und wiederverwendet werden. Ein Schritt in diese Richtung wird spätestens ab dem 1.1.2019 gemacht. Dann tritt das neue Verpackungsgesetz in Kraft, demzufolge zumindest mehr Kunststoffverpackungen recycelt werden müssen, die separat vom Restmüll gesammelt werden (z.B. im Gelben Sack oder in den Wertstoffinseln).
Die unnötigen und materialintensiven Verpackungselemente sind zahlreich in Supermärkten vorhanden: vermehrt werden Konsumgüter mit aufwendigen Verschlüssen versehen oder bestimmte Lebensmittel mit Dosierhilfen verkauft, die nicht notwendig sind. Außerdem fallen über den zunehmenden Versandhandel viele Verpackungsabfälle an, ebenso wie über den Außer-Haus-Verzehr und die Verpackung einzelner verzehrfertiger Portionen.
Auch für die Meere stellen die Unmengen an Verpackungsmüll eine zunehmende Belastung dar. Immer wieder wurden in den letzten Monaten und Jahren Seevögel, gestrandete Delfine und Wale mit bis zu 80 Plastiktüten im Magen aufgefunden.
An den rückläufigen Zahlen des Plastiktütenverbrauchs kann man sehen, dass ein kollektives Umdenken und Verhaltensänderungen möglich sind! Ein nächster, wichtiger Schritt wäre jetzt, auch Strohhalme, Einwegbesteck, -becher und -teller aus Plastik in Supermärkten zu verbieten.