Island will wieder Finnwale jagen
Die isländische Walfang-Firma Hvalur hf hat bekannt gegeben, dass sie ab dem 10. Juni nach einer zweijährigen Pause wieder gefährdete Finnwale jagen wird. Die Quote wurde dabei sogar auf 161 Wale erhöht, nachdem die alte Quote von 154 Individuen Ende des Jahres 2017 ausgelaufen ist. Scheinbar überlegt die Firma, getrocknetes Walfleischextrakt in Nahrungsergänzungsmitteln für Eisenmangel anzubieten. Außerdem soll Gelatine aus Walknochen und anderen Walprodukten hergestellt und in Lebensmitteln und Medikamenten verwendet werden (Quelle). Mit dieser neuen Vermarktung rechtfertigt die Firma die Wiederaufnahme der Finnwaljagd zu kommerziellen Zwecken.
WDC kämpft seit vielen Jahren gegen die grausamen Jagden und hat die Verbindung von zwischen den Finnwaljagden und dem isländischen Fischhandelsunternehmen HB Grandi aufgedeckt. Die weltweite Nachfrage nach Walfleisch wird immer geringer, Finnwalprodukte werden auch in Island kaum konsumiert. Fleisch und Speck der Finnwale exportiert Hvalur hf stattdessen nach Japan, wobei auch diese Exportzahlen sinken. Der Geschäftsführer Kristján Loftsson gab den angeblich veralteten Analysemethoden des japanischen Zolls die Schuld am sinkenden Walfleisch-Verkauf. Mit der neuen Vermarktungsstrategie könnten Finnwalprodukte einfacher nach Japan und in andere Länder exportiert werden.
Hintergrundinformationen im WDC-Bericht „Wal im Ausverkauf“