Zum Inhalt springen
Alle Blogbeiträge
  • Alle Blogbeiträge
  • Beifang
  • Delfinarien
  • Grüner Wal
  • Meeresschutz
  • Plastik
  • Schiffskollisionen
  • Walbeobachtung
  • Walfang
Gray whale (Eschrichtius robustus) Baja California. Mexico.

Wir wandern für Wale, um die Welt zu retten

Wenn es um den Kampf gegen den Klimawandel geht, stecken wir uns ambitionierte Ziele. Zwei...
© Peter Linforth

Walschutz aus dem Weltraum

Die Satellitentechnologie ist ein Schlüssel zum Walschutz von morgen. Deshalb forschen wir an einer einzigartigen...
© Aishling Heffernan

Coral − ein Buckelwal, der sich nie unterkriegen lässt

An der einzigartigen Musterung auf Corals Schwanzflosse können wir ihn immer gut erkennen. © Anna...
© Hans Peter Roth

Eine weitere Saison in Taiji geht zu Ende

Die vergangene Jagdsaison in Taiji hat Tierschützer:innen weltweit mit schockierenden Bildern bewegt. Von September 2022...

Niemand kann alles tun, doch alle können etwas tun

WDC-Unterstützerin Bianca König war bei der Premiere der International Ocean Film Tour 2018 in Hamburg.

Faszinierende Lebenswelt Meer bei der International Ocean Film Tour 2018

Bizarre Gewächse wiegen sanft in den Wellen und bieten Schutz und Versteckmöglichkeiten vor hungrigen Fischen und gefährlich aussehenden Tiefsee-Moränen. Die leuchtende Artenvielfalt der wenigen, übrig gebliebenen Korallenriffe unserer Ozeane kennt keine Grenzen: unberührt, versinnbildlicht ein gesundes Riff das Ökosystem Meer wie im Bilderbuch.

Genau darum drehte sich das Programm zum Start der fünften Episode der „International OCEAN FILM TOUR“ am vergangenen Donnerstag in Hamburg. Wie auch in den Jahren zuvor zeigt der Film die unglaublichsten Geschichten aus dem Meeressport und veranschaulicht dabei wie schön, kraftvoll und atemberaubend unsere Ozeane sein können. Wer sich den Film ansieht kann der Freitauch-Legende Jaques Mayol in unmenschliche Tiefen folgen, bei der wahnsinnigen Weltumsegelung des Yvan Bourgnon mitbangen oder sich von der hawaiianischen Gelassenheit des Multi-Surftalents Kai Lenny inspirieren lassen. Doch neben all den tollen Geschichten musste der fünfjährige Meilenstein der OCEAN FILM TOUR natürlich gebührend gefeiert werden – nicht zuletzt um eine bedeutende Botschaft in die Welt zu tragen…

Meere in Gefahr

Wer sich schon einmal eine Arztsendung im Fernsehen angesehen hat, weiß, wie es klingt, wenn bei einem Patienten ein Herzalarm ausgelöst wird. Seit vielen Jahren schlägt auch das Herz der Meere Alarm – doch die wenigsten von uns hören es. Eine dieser Personen ist Dr. Sylvia Earle, die Grande Dame der Meere. Seit über 60 Jahren engagiert sich die 82-jährige Ozeanographin für die Rettung unserer Weltmeere und der gefährdeten Lebewesen. Dr. Earle hörte den Alarm der Riffe als eine der wenigen unter uns bereits in den 50er Jahren – schon lange bevor es zum heiß diskutierten Thema unter den Meeresforschern wurde.

Dr. Earle eröffnete als Ehrengast vor 80 geladenen Gästen die fünfte Runde der International Ocean Film Tour. Die Premiere fand in der Hamburger Laeiszhalle statt. In einer Panel-Diskussion stellten neben Dr. Earle Vertreter aus der Politik, Wissenschaft und Medien sogenannte „Hope Spots“ vor – Lichtblicke aus den verschiedensten Alltagsbereichen, die als Hoffnungsträger für den Klimaschutz gelten.

Wir brauchen dringend mehr Meeresschutzgebiete

Erfunden wurde der Begriff „Hope Spot“ von Dr. Earles Initiative „Mission Blue“, die sich das Ziel gesetzt hat, bis 2010 mindestens 20 Prozent der Weltmeere als besonders schützenswerte Gebiete ausweisen zu lassen.  Ein besonderes Anliegen war für Dr. Earle der Appell an die Teilnehmer. „Niemand kann alles tun, doch alle können etwas tun“, sagte die Meeresforscherin immer wieder und zeigte dabei ins Publikum. Neben all den einflussreichen Aktivisten und Organisationen müssten vor allem die Bürger zusammenhalten und den Klimaschutz als Teamsport ansehen. Nur wenn wir alle einen kleinen Teil dazu beitragen – unseren CO2-Austoß verringern, auf den täglichen Fleischkonsum verzichten oder bewusster mit unserem Strom- und Wasserverbrauch umgehen – schaffen wir es das Ruder herumzureißen. Was viele dabei oft vergessen: Zerstören wir weiterhin unsere Umwelt, zerstören wir gleichzeitig auch unsere eigene Lebensgrundlage.

Jeder kann zum Schutz der Meere beitragen

Daran knüpften auch die anderen Panel-Teilnehmer an. Utopia-Chefredakteur Andreas Winterer erinnerte beispielsweise daran, dass kleinste Entscheidungen im Alltag bereits einen großen Unterschied für die Umwelt machen. In seinem Online-Magazin erhalten Verbraucher Tipps, wie sie nachhaltiger und bewusster handeln können.

Fraktionsvorsitzender des Bündnis 90/DIE GRÜNEN Dr. Toni Hofreiter betont, dass viele solcher Alltagsentscheidungen langfristig auch die Politik beeinflussen können. Schließlich orientiere man sich in der Wirtschaft daran, was die Bürger wollen und wo Nachfrage herrscht. Je öfter man sich also für das Bio-Ei statt dem konventionellen Ei oder für die nachhaltig produzierten Jeans statt dem synthetischen Billigmodell entscheide, desto schneller reagiere auch die Wirtschaft und Politik darauf. Hier käme es vor allem darauf an, dass nun schnell gehandelt wird. „Man analysiert, trägt Fakten, Umfragedaten und Prognosen zusammen und was dann? Weitere fünf oder zehn Jahre passiert nichts. Man muss das Ding umsetzen“, sagte Hofreiter mit erhobener Stimme.

Während die Panel-Diskussion vor geladenen Gästen stattfand, wurde der Film im Anschluss auf großer Leinwand im imposanten Saal der Hamburger Laeiszhalle für das breite Publikum gezeigt. Selbstverständlich ließen sich die Diskussionsteilnehmer diese Chance nicht nehmen, um ihren Appell auch an die Kino-Besucher zu richten. Dr. Earle hielt nochmals vor dem Publikum einen Vortrag – eine gelungene Überraschung für die Zuschauer!

Gemeinsam Hope Spots schaffen für eine bessere, saubere Zukunft – das war der Konsens des Rahmenprogramms zur Filmpremiere.

Die International OCEAN FILM TOUR bietet damit nicht nur bekannten Aktivisten aus dem Meeresschutz ein Sprachrohr, sondern unterstützt seit der ersten Stunde auch finanziell die Arbeit von WDC und weiteren Umwelt- und Meeresschutzorganisationen.

Über Bianca König

Leiterin Kommunikation - Bianca König ist bei WDC zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, News & Blogs, Newsletter, das Magazin Wal & Meer, Social Media und plant Kampagnen mit. Als Ehrenamtliche unterstützt sie regelmäßig die Forschungsarbeiten der Orca-Forschungsstation OrcaLab an der kanadischen Westküste, wo die Paten-Orcas von WDC beheimatet sind.