Neues Gesetz soll Orca-Haltung auch in Florida verbieten
Seit September 2016 ist die Zucht von Schwertwalen in Gefangenschaft im US-Bundesstaat Kalifornien per Gesetz verboten. Die zehn Orcas im SeaWorld-Park in San Diego werden also die letzten sein. Das Gesetz verbietet sowohl die Zucht, den Import und den Export von Schwertwalen (in freier Wildbahn gefangen oder in Gefangenschaft geboren) inklusive Sperma und Embryos. Bereits im März 2017 hatte SeaWorld bekannt gegeben, sein Orca-Zuchtprogramm zu beenden. Zumindest in Kalifornien wäre ein Rückzieher seitens des Unternehmens jetzt auch gesetzeswidrig.
Nun soll der Bundesstaat Florida dem Beispiel Kaliforniens folgen. Hier werden derzeit sechs Schwertwale im SeaWorld-Park gehalten sowie Orca Tokitae/Lolita im Miami Seaquarium. Das neue Gesetz wurde im Repräsentantenhaus vorgestellt und muss bis zur endgültigen Absegnung noch einige Prozesse durchlaufen. Seine Umsetzung würde bedeuten, dass es ab Juli 2018 illegal wäre, einen Schwertwal in Florida zu Unterhaltungszwecken in Gefangenschaft zu halten. Ausgenommen wären diejenigen Orcas, die bereits dort sind. Diese Individuen dürften noch bis 31.12.2019 in Unterhaltungsshows eingesetzt werden, danach nur noch für Präsentationen mit bildungsrelevantem Inhalt.
Die Gefangenschaftshaltung von Orcas hat in den letzten Jahren vor allem in den USA extrem an Akzeptanz in der Bevölkerung verloren. Diese Entwicklung verstärkte sich noch, nach dem 2013 der Film BLACKFISH das Schicksal von Schwertal Tilikum beleuchtete und das Thema in die Wohnzimmer der Amerikaner brachte. Lesen Sie hier unsere Reihe „Der Blackfish-Effekt“, in der wir die Entwicklungen dokumentiert haben.
Sie können unsere Arbeit zur Beendigung der Gefangenschaftshaltung von Walen und Delfinen mit einer Spende unterstützen oder auch eine Patenschaft für einen Orca in freier Wildbahn übernehmen.
Update 6.2.2018: Das Parlament in Florida hat entschieden, das Gesetz in dieser Legislaturperiode nicht zur Abstimmung zuzulassen. Die Initiatoren planen nun, den Gesetzentwurf an ein bereits existierendes Gesetz anzuschließen. Wir werden Sie weiterhin über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten.