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Whale Watching in Hermanus, Südafrika

Früher war Walfang die Haupteinnahmequelle des Ortes Hermanus in Südafrika. Auch heute profitiert Hermanus von den Walen – allerdings von lebendigen! Der kleine Ort am Westkap ist einer der besten Plätze auf der Welt, um Wale und Delfine von Land aus zu beobachten. Über 30 Arten konnten dort schon gesichtet werden, am häufigsten sieht man jedoch in der Saison zwischen Juli und Dezember Südliche Glattwale (Südkaper genannt). Die großen Bartenwale nutzen eine geschützte Bucht um sich zu paaren und Babys auf die Welt zu bringen. Viele Jungtiere erleben ihre ersten Lebensmonate in der „Walker Bay“.

Ihren englischen Namen „southern right whales“ erhielt diese Art von den Walfängern: weil sie nah an der Küste leben und langsam schwimmen, waren sie die „richtige“ Beute. Zwischen 1805 und 1844 wurden mindestens 45.000 Nördliche und Südliche Glattwale getötet. In der Folge standen beide Arten kurz vor der Ausrottung. Seit 1937 sind sie jedoch geschützt und vor allem der Bestand der Südkaper erholt sich seither in manchen Regionen. In Südafrika gibt es zwar heute keine Walfänger mehr, doch die Südkaper sind Gefahren wie Schiffskollisionen und dem Beifang in Fischernetzen ausgesetzt.

Drei Tage habe ich in Hermanus verbracht und die zahlreichen Angebote zur Walbeobachtung genutzt: ein Panoramaflug über dem Meer, eine Bootstour und natürlich habe ich mir auch Zeit genommen, die Wale von Land aus zu beobachten.

Whale Watching Bootstour

Die wohl bekannteste Methode, Wale zu beobachten! Mit dem Boot fährt man in ein Gebiet, in dem die Wale häufig gesichtet werden und hofft, zwischen den Wellen einen der dunklen Rücken zu entdecken. In Hermanus hat man gute Chancen, Südkaper zu beobachten, da sich in der Saison viele Tiere in der geschützten Bucht befinden. Man erkennt sie an ihrem bis zu fünf Meter hohen, V-förmigen Blas schon aus der Entfernung:

Aus der Nähe sieht man außerdem die für Südkaper typischen, hellen Schwielen am Kopf und die gebogene Mundlinie. Außerdem haben sie keine Rückenfinne – diese Walart beim Whale Watching zu identifizieren ist also relativ einfach.

Whale Watching mit dem Boot ist zwar die bekannteste Methode, bringt jedoch auch einige Nachteile mit sich. Zum einen werden Passagiere seekrank (Abhilfe schaffen Tabletten gegen Reisekrankheit oder Ingwertee), andererseits sind die Walbeobachtungsfahrten natürlich einerseits mit Kosten verbunden und andererseits zeitlich begrenzt, in Hermanus dauern sie zwischen zwei und drei Stunden. Positiv zu erwähnen ist, dass in der Walker Bay nur sehr wenige Beobachtungsboote unterwegs sind: es gibt nur eine Handvoll Lizenzen. So werden die Wale nicht von einer Vielzahl von Booten bedrängt.

Whale Watching mit dem Flugzeug

Leichtflugzeuge mit bis zu fünf Sitzplätzen, die für Whale Watching Flüge bei Hermanus eingesetzt werden, bieten eine völlig andere Perspektive auf die Wale. Von oben erkennt man die bis zu 17 Meter langen Meeressäuger, die sich mit ihrer dunklen Silhouette vom blauen Wasser abheben:

Auch Mütter mit Babys kann man auf diese Weise beobachten. Für wissenschaftliche Studien in der Region werden die Wale in sogenannten „aerial studies“ gezählt – aus der Vogelperspektive ist es am einfachsten, sich einen Überblick zu verschaffen. Durch das Flugzeug werden sie vermutlich nicht gestört, da die kleinen Maschinen wenig Lärm verursachen und außerdem mit genügend Abstand hoch über dem Wasser fliegen.

Jedoch sind die Flüge im Vergleich zu Bootsfahrten teurer und dauern nur 30 – 60 Minuten. Auch hier kann einem bei starkem Wind schlecht werden. Ein Whale Watching Flug ist jedoch ein besonderes Erlebnis, das den Teilnehmern einen völlig neuen Blick auf die Wale und auf die atemberaubende Natur in der Region bietet.

Cliff Path: Whale Watching von Land aus

Der Cliff Path ist ein Küstenwanderweg, der mit zahlreichen Sitzbänken zum Beobachten der Wale von Land aus einlädt. Ein Fernglas ist hilfreich, doch auch ohne Hilfsmittel kann man die Wale im Wasser vor der Küste gut erkennen.

Auch der alte Hafen von Hermanus ist ein beliebter Beobachtungspunkt – manchmal halten sich Wale direkt an den Felsen vor dem Hafen auf und man kann sie aus etwa 15 – 20 Metern Entfernung beobachten.

Mit etwas Glück kann man sehen, wie ein Südkaper aus dem Wasser springt und sich auf die Wasseroberfläche fallen lässt. Meistens vollführen sie diese Sprünge mehrmals hintereinander – wer dieses Verhalten beobachtet, sollte die Stelle also unbedingt weiter im Auge behalten!

Da Whale Watching von Land aus kostenlos und ohne Zeitdruck stattfindet, ist es eine tolle Möglichkeit zur Walbeobachtung.  Außerdem stört man die Tiere auf diese Weise nicht in ihrem Lebensraum. Kollisionen mit Booten oder das Verursachen von (Unterwasser)Lärm kann man bei der landgestützten Beobachtung ausschließen.

Alle drei Möglichkeiten bieten die Gelegenheit, Wale und Delfine in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Vor allem in Anbetracht der grausamen Jagd auf die Glattwale sind wir es den Meeressäugern schuldig, uns in ihrem Lebensraum rücksichtsvoll zu verhalten.

Tipps für die Walbeobachtung in Südafrika finden Sie auch in unserem Whale Watching Ratgeber.