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Grindwale © Christopher Swann

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© Alaska Whale Foundation. Photo taken under NMFS permit 19703.

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Ein weiterer Orca bei SeaWorld verstorben

Nur 3 Wochen nach dem Tod von Orca-Baby Kyara im SeaWorld San Antonio ist nun auch ihre Großmutter Kasatka verstorben. Bereits im Jahr 2008 war Kasatka wegen einer Lungenentzündung behandelt worden und litt seither an einer chronischen Infektion der Atemwege. Im August 2016 veröffentlichte SeaWorld ein Update zu ihrem Gesundheitszustand. Darin ging es allerdings mehr um das enge Verhältnis der Trainer zu Kasatka und ihre Kooperationsbereitschaft bei medizinischen Untersuchungen als um Fakten zur Krankheit oder eventuellen Verbesserungen durch die veterinärmedizinische Betreuung. Auf Fotos einer Park-Besucherin, die im Juli veröffentlicht wurden, ist Kasatka in einem extrem schlechten Gesundheitszustand zu sehen. Sie zeigen Hautveränderungen und einen deformierten Unterkiefer.

Ehemalige SeaWorld-Trainer äußerten in ihrem Blog „Voice of the Orcas“ die Vermutung, dass Pilze, Bakterien oder phototoxische Reaktionen durch eine zu lange Antibiotika-Gabe den Zustand hervorgerufen hätten. Angaben von SeaWorld zu Folge sind Lungenentzündungen eine der häufigsten Todesursachen bei Orcas in freier Wildbahn und in Gefangenschaft. Diese Aussage kann allerdings aufgrund einer Studie des Kanadischen Fischereiministeriums angezweifelt werden. Untersuchungen von gestrandeten Schwertwalen haben keine Anzeichen ergeben, dass Lungenentzündung eine häufige Todesursache ist. Die Auswirkungen von Infektionskrankheiten auf Schwertwal-Populationen in freier Wildbahn sind noch unbekannt. Auch die Aussage von SeaWorld, dass Kasatkas fortgeschrittenes Alter einen Einfluss darauf hatte, dass ihr Körper die Infektion nicht mehr bekämpfen konnte, hinterlässt Zweifel. Kasatka war ca. 40 Jahre alt und die maximale Lebenserwartung für Orcas in freier Wildbahn wird auf ca. 90 Jahre geschätzt. Anfang dieses Jahres ist die Anführerin der Southern Resident Orca-Population „Granny“ im Alter von ca. 105 Jahren verstorben.

Kasatka wurde 1978 vor der Küste Islands gefangen und seither in verschiedenen Delfinarien gehalten. Nur noch drei wildgefangene Orcas leben noch in den SeaWorld-Parks in den USA. Im Jahr 2012 kam ein Video an die Öffentlichkeit, das einen Angriff von Kasatka auf einen erfahrenen Orca-Trainer zeigt. Der Vorfall ereignete sich bereits 2006, wurde aber erst während des Gerichtsverfahrens um den Tod von Trainerin Dawn Brancheau im Jahr 2010 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die fehlende Transparenz von SeaWorld über Kasatkas Zustand ist frustrierend, aber für die Delfinarienindustrie nicht untypisch. Der frühe Tod von Kyara und das lange Leiden von Kasatka zeigen, welche Auswirkungen die Haltung in Gefangenschaft auf Wale und Delfine hat. Während es in den USA und in Europa rückläufige Nachfrage nach Wal- und Delfinshows gibt, werden z. B. in Russland auch in den letzten Jahren verstärkt Schwertwale gefangen, um vor allem in China einem zahlenden Publikum präsentiert zu werden. Es wurde sogar ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen.

WDC setzt sich weiterhin dafür ein, dass jeder Wal und Delfin in Freiheit und Sicherheit leben kann. Sie können unsere Arbeit zum Beispiel mit einer Orca-Patenschaft oder einer Spende unterstützen. Bitte erzählen Sie auch ihren Freunden und Bekannten vom Schicksal von Kyara, Kasatka und den anderen Orcas und den Auswirkungen von der Haltung in Gefangenschaft auf diese sensiblen Meeressäuger.

Über Ulla Ludewig

Projektreferentin - Ulla Christina Ludewig setzt sich im deutschen und internationalen WDC-Team für die Schließung von Delfinarien und verantwortungsbewusste Wal- und Delfinbeobachtung ein.