WDC bei der International Ocean Film Tour – ein Kinoabend, der bewegte
Alle, die das Meer und seine Bewohner lieben und denen der Schutz unserer Meere am Herzen liegt, kamen gestern bei „Kino, Mond und Sterne“, dem Sommer Open Air Event in Münchens Westpark, voll auf ihre Kosten. Zu Gast war die International Ocean Film Tour mit einem spannenden, bewegenden und zum Nachdenken anregenden Filmprogramm. WDC war mit der Kampagne „Weniger Plastik ist Meer“ vor Ort und kam mit interessierten Besuchern ins Gespräch.
Die Stimmung war toll. Entspannt lagen und saßen die Besucher auf Decken und Isomatten und klatschten teilweise enthusiastisch Beifall. Besonders spannend war die Dokumentation „The Weekend Sailor“ über die erste weltumspannende Segelregatta von 1973, das Whitbread Round the World Race – heute Volvo Ocean Race (mit dem WDC übrigens 2007 mit der Kampagne „We sail for the whale“ kooperierte). Auch der Kurzfilm „The Accord“ über isländische Surfer – eher kein Hotspot der Surfszene – und ihre Jagd nach der perfekten Welle, faszinierte mit beeindruckenden Naturaufnahmen und Surfszenen.
Nach der Pause wurde eine andere, düstere Seite unserer Wasserwelt thematisiert: Plastik und seine Folgen für das Meer. Was zunächst als Segen mit unendlichen Einsatzmöglichkeiten gepriesen und genutzt wurde, wurde zum Fluch für uns alle. Die Produktion und der Einsatz von Plastik sind seit den 1970er Jahren exponentiell gestiegen und nur langsam findet ein Umdenken statt. Politik und Unternehmen fangen an, auf die Entwicklungen zu reagieren.
In der Dokumentation „A Plastic Ocean“ folgt der Abenteurer und Filmemacher Craig Leeson der Spur des Plastiks und zeigt den Zusammenhang zwischen unserem Konsumverhalten und der Ozeanverschmutzung auf. Er stellt die Frage: Was müssen wir tun, um die Ozeane zu retten? Plastik ist mittlerweile überall, sogar im Regenwasser und Honig konnte es bereits nachgewiesen werden. Der Film bringt es treffend auf den Punkt, wenn er von Plastik Smog spricht, der uns umgibt. Deshalb der Appell, dass die Lösung nicht darin liegt, es wieder herauszufischen – was bei Mikroplastik gar nicht möglich ist – sondern sofort den Eintrag zu stoppen. Da kommt jeder Einzelne ins Spiel, weil wir als Konsumenten viel Macht haben, uns dem Plastikrausch zu verweigern (vom Coffee-to-go Becher bis zur in Plastik verpackten Gurke – 40% der weltweiten Plastikproduktion sind für den einmaligen Gebrauch).
Vielen Besuchern, die sich noch nicht intensiver mit der Problematik auseinandergesetzt haben oder bisher dem Thema eher gleichgültig gegenüberstanden, hat dieser Film die Augen geöffnet. Sie sahen die Auswirkungen auch in unmittelbarer Nähe des Events: am Ufer des Sees im Westpark wird achtlos weggeworfener Plastikmüll angeschwemmt. Wir von WDC hoffen, dass Filme wie „A Plastic Ocean“ und unsere Bildungsarbeit zum Thema Plastik ein Umdenken bewirken können.