SeaWorld San Antonio: Orca-Baby Kyara verstorben
Die Geburt des Orcaweibchens Kyara im SeaWorld San Antonio im April wurde mit viel Aufmerksamkeit verfolgt, soll sie doch der letzte Orca sein, der im Rahmen von SeaWorlds Zuchtprogramm geboren wurde. Ihre Mutter Takara wie ihr Vater Kyuquot wurden beide ebenfalls in Gefangenschaft geboren.
Nun hat SeaWorld nur drei Monate nach ihrer Geburt den Tod von Kyara bekannt gegeben. Ursache ist eine Lungenentzündung. Das Orca-Baby wurde zuletzt veterinärmedizinisch versorgt und von ihrer Mutter getrennt gehalten.
In Gefangenschaft gehaltene Wale und Delfine erkranken nicht selten an Lungenentzündungen – bekanntestes Beispiel ist der Kyaras Großvater väterlicherseits, der Orca Tilikum, der im Januar nach über 30 Jahren in Gefangenschaft im SeaWorld Orlando starb. Tilikum hatte durch den Film „BLACKFISH“ seit 2010 hunderttausende Zuschauer weltweit auf das Schicksal von Orcas in Gefangenschaft aufmerksam gemacht: Gefangen und oft isoliert müssen sie ihr Dasein in viel zu kleinen Becken fristen, was zu großem Stress bei den Orcas führen kann. Häufig entwickeln sie stereotype Verhaltensweisen, die ihre Artgenossen in der freien Wildbahn nicht zeigen. Insbesondere Jungtiere leiden unter der Trennung vom Familienverband, in dem sie sonst ihr ganzes Leben verbringen würden.
Weitere Berichte über Wale, deren Gesundheitszustand sich schnell verschlechterte und die trotz intensiver veterinärmedizinischer Versorgung letztendlich an einer Lungenentzündung starben, schließen einen Delfin ein, der 2007 mit nur 15 Jahren im SeaWorld San Antonio starb wie auch 2011 das erst dreijährige Belugaweibchen Tiqa im Vancouver Aquarium.
Die durchschnittliche Lebenserwartung von Belugas in Freiheit wird auf 70 Jahre geschätzt, die von Großen Tümmlern auf 25 Jahre. In einer Studie, an der auch WDC-Unterstützer Mark Peter Simmonds mitgewirkt hat, konnte nachgewiesen werden, dass die Lebenserwartung von Orcas in Gefangenschaft ebenfalls signifikant niedriger ist als diejenige von Orcas in Freiheit.