Grindwal-Rettung in Island
Gute Nachrichten aus Island: Eine Gruppe von Grindwalen wurde von isländischen Helfern gerettet. Die Wale schwammen gefährlich nahe an der Küstenlinie von Snæfellsnes im Westen der Insel. Freiwillige versammelten sich und versuchten, die Wale wieder ins offene Meer zu treiben und so vor dem Tod zu bewahren.
Die große Walgruppe schwamm zunächst auf die Küste zu und wurden von einem einheimischen Segler entdeckt. Dieser ruderte in seinem Kajak zu den Walen und versuchte, sie von der Küste wegzutreiben.
„Ich wusste, dass sie an den Strand schwimmen und stranden würden“, sagte ein Einheimischer in einem Interview. „Das ist seit meiner Kindheit schon einige Male vorgekommen.“
Einige Zeit später war auch ein lokales Rettungsteam vor Ort. Mit dessen Hilfe gelang es, die Wale noch weiter von der Küste fort zu treiben. Allerdings drehten einige der Wale wieder um und schwammen auf die Küste zu, fünf von ihnen strandeten. Sie waren verletzt, nachdem sie mit Felsen kollidiert waren.
Strandet ein Wal oder Delfin lebend, kann erschnell in akute Lebensgefahr geraten. Wale sterben an Land meist innerhalb von Stunden, wenn sie keine Hilfe bekommen.
Grindwale leben in komplexen Sozialstrukturen, die Gruppen folgen einem Leitwal. Macht dieser aufgrund Krankheit oder durch Störungen wie Lärm einen Fehler bei der Navigation, folgt ihm die ganze Gruppe – daher werden häufig Massenstrandungen bei dieser Art beobachtet. Außerdem bleiben die Gruppen oft bei einem kranken oder verletzten Gruppenmitglied, denn mit ihrem ausgeprägten Sozialsinn wollen sie es nicht zurücklassen.
Islands Walfangflotte stellt zwar keine Bedrohung für Grindwale dar, jagt jedoch immer noch Zwergwale. Die Quote für den Finnwalfang hat zudem immer noch Bestand, auch wenn in den letzten zwei Jahre keine Jagd auf diese Art stattfand. Für Islands Wale gibt es jetzt vielleicht Hoffnung: Die neue Fischereiministerin Thorgerdur Katrin Gunnarsdottir hat angedeutet, die Walfangpolitik Islands überdenken zu wollen.
WDC hilft bei Strandungen auf der ganzen Welt und leitet Forschungsprojekte, in denen Gründe für Strandungen untersucht werden.