Japan: Walfangpläne stoßen auf Widerstand in der Bevölkerung
Im Rahmen einer Pressekonferenz zu Japans Walfangstrategie mussten sich am 6. Juli japanische Regierungsvertreter öffentlich für ihre Befürwortung des kommerziellen Walfangs rechtfertigen. Japan möchte diesen offiziell wieder aufnehmen, trotz des international geltenden Walfangverbots. Diskussionsteilnehmer waren Kiyoshi Ejima als Vertreter von Japans regierender Partei und der Direktor der für den Walfang zuständigen Behörde Shigeki Takaya. Mit Nanami Kurasawa, der Generalsekretärin des Dolphin and Whale Network (IKAN), hatten auch die japanischen Walfanggegner eine starke Stimme.
Innerhalb kürzester Zeit konfrontierten anwesende Journalisten die Befürworter des kommerziellen Walfangs mit kritischen Fragen: Warum denn ein neues – höchst umstrittenes – Gesetz notwendig wäre? Wie ist die Aufwendung von Steuergeldern für die Walfangindustrie zu vertreten?
Journalisten verlangten genaue Angaben darüber, wie viel öffentliche Gelder in das neue Walfang-Programm fließen sollen und wie das zu rechtfertigen sei angesichts der Tatsache, dass das Geld etwa für die Sozialfürsorge von Japans alternder Gesellschaft vernünftiger eingesetzt werden könnte. Die Nachfrage nach Walfleisch ist gering, was einen japanischen Journalisten dazu veranlasste, die vagen Erklärungsversuche der Regierungsvertreter deutlich in Frage zu stellen.
Souverän kritisierte Walschützerin Nanami Kurasawa die Art und Weise, wie Japans Regierung die neuen Gesetze erlassen hatte. Nur wenige seien in den Gesetzgebungsprozess eingebunden gewesen, es habe keinen Raum für eine Diskussion des Gesetzes gegeben und es spiegele nicht die Realität in Japan wieder: Walfang hat keinen breiten Rückhalt in der Bevölkerung.