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WDC im hohen Norden: Schweinswale & Ausstellung auf Sylt

Die Arche Wattenmeer in Hörnum, unser diesjähriger Ausstellungsort, ist ein Informationszentrum und liegt nahe der Südspitze der Insel. Hier gibt es jede Menge anschauliche Informationen zum Nationalpark Wattenmeer und seinen Bewohnern. Unter der Decke hängen bereits zwei Schweinswal-Modelle.

Dennis Schaper, Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer und Leiter der Arche, begrüßt mich herzlich. Fast alle Kunstwerke sind per Spedition aus Bonn eingetroffen – ein paar weitere kommen vom Meeresmuseum Stralsund, wohin sie ausgeliehen waren. Die kommenden zweieinhalb Tage werden wir mit dem Aufbau der Ausstellung verbringen. Stellwände schieben, Bildaufhängung schrauben, Werke installieren, Lichtleisten positionieren. Der Teufel steckt wie immer im Detail, aber dank der guten Vorbereitung seitens der Arche und einem großen Team an Helfern, darunter auch unsere fleißige ehrenamtliche Mitarbeiterin Britta Bade, klappt alles sehr gut und vor allem rechtzeitig. Auch die veganen „Vischstäbchen“, die wir zur Verkostung während der Vernissage anbieten wollen, werden geliefert.

Zwischendrin ergibt sich immer mal wieder die Gelegenheit, „über die Düne zu schauen“ und einen Blick auf die Nordsee zu werfen, um evtl. auch den ein oder anderen Schweinswal zu erspähen. Aber die See ist viel zu aufgewühlt, als dass man die Tiere erblicken könnte.

Am 01. Juni ist es dann soweit. Alle Bilder hängen gerade, die Technik läuft. Die Eröffnung beginnt ab 15 Uhr, der Bürgermeister der Gemeinde Hörnum ist ebenso vertreten wie einige Größen des Naturschutzes auf Sylt. Nach einer Reihe von Begrüßungsworten wird die Ausstellung feierlich eröffnet. Die Vielfalt der Werke ist immer wieder erstaunlich und beeindruckt nicht nur die Besucher, sondern auch mich. Mein Lieblingswerk bleibt indes die Bronze-Skulptur meines Bruders, die ich eigens aus Berlin mitgebracht habe.

Am frühen Abend gebe ich noch den Vortrag „Schweinswale, unsere unbekannten Nachbarn“, der auf großes Interesse stößt. Die anschließende Fragerunde dauert fast nochmal genauso lange wie der Vortrag selbst.

Bei meinem Aufenthalt auf Sylt habe ich mehrfach die Gelegenheit, mit Lothar Koch, einem der „Väter“ des Schweinswal-Schutzgebietes vor Sylt zu sprechen. Dabei erfahre ich, dass es weiterhin kaum Maßnahmen zum Schutz der kleinen Wale im Schutzgebiet gibt. Auch konnte man den Bau des Windparks „Butendiek“, der mitten in das Schutzgebiet „Sylter Aussenriff“ gebaut wurde (und dessen Windräder vom Strand auf Sylt am Horizent sichtbar sind) mit bloßem Ohr (!) hören – so laut waren die Rammgeräusche… Im letzten Jahr wurden zudem 104 tote Schweinswale allein auf Sylt angespült – besteht da vielleicht ein Zusammenhang?!

Lothar erzählt mir aber auch, dass es in den Monaten Juni und Juli absolut keine Seltenheit ist, die Tiere von Land aus zu sehen. „Im Juli sind die hier so gewöhnlich wie Möwen“ sagt er lapidar. Nur brauch man dann eben windarme Tage, um sie auch gut sehen zu können. Diese windarmen Tage stellen sich nach der Ausstellungseröffnung tatsächlich ein! Entsprechend verbringe ich viele Stunden mit meinem Fernglas am Strand. Und tatsächlich sehe ich unter diesen tollen Bedingungen ganz regelmäßig die kleinen dreieckigen Finnen der Schweinswale auftauchen. Es scheint ihnen auch im flachen Wasser nahe der Wasserkante zu gefallen.

Wale hier in Deutschland, noch dazu vom Strand aus zu beobachten – es ist einfach nur faszinierend. Doch der Höhepunkt sollte erst noch folgen: Am Abend setzen wir uns gemeinsam nochmal auf die Düne, um den Sonnenuntergang bei fast spiegelglatter See zu betrachten. Und tatsächlich tauchen wieder Schweinswale auf, dieses mal sogar eine Mutter mit Baby. Man hätte es nicht besser inszenieren können: die beiden schwimmen durchs rote Abendlicht der untergehenden Sonne entgegen…

Über Fabian Ritter

Leiter Meeresschutz - Fabian Ritter ist Biologe und leitet bei WDC den Bereich Meeresschutz.