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Was bedeutet das neue Gesetz für Wale und Delfine in Frankreich?

Frankreich hat überraschend ein bedeutendes Gesetz erlassen, laut dem keine Wale und Delfine mehr in Gefangenschaft gehalten werden sollen. WDC begrüßt diese Entscheidung von Umweltministerin Ségolène Royal. Die bereits in französischen Delfinarien lebenden Meeressäuger sind von der Grundsatzentscheidung nicht direkt betroffen, da sie weiterhin in Gefangenschaft verbleiben. Einige Punkte des neuen Gesetzes betreffen sie jedoch und sollen ihre Lebensbedingungen deutlich verbessern.

Derzeit gibt es noch vier Delfinarien auf französischem Gebiet: das Marineland Antibes, der Parc Astérix (Oise), Planète sauvage (Loire-Atlantique) und das Moorea Dolphin Centre im Überseegebiet Französisch-Polynesien.

Die Zucht von Walen und Delfinen ist zukünftig verboten. Die Tiere sollen außerdem mehr Platz in den Betonbecken haben (mindestens 150 Prozent mehr). Die Beckentiefe soll auf elf Meter für Orcas und auf sechs Meter für Große Tümmler erweitert werden. Ein direkter Kontakt zwischen Meeressäugern und Besuchern wird untersagt – das betrifft auch Schwimmen mit Delfinen, wie es beispielsweise im Marineland angeboten wird. Bisher war diese Aktivität eine lukrative Einnahmequelle, da rund 70 Euro Gebühr pro Person verlangt wurden. 

Langfristig soll die Gefangenschaftshaltung jedoch beendet werden. Zu den Haltungsbedingungen zählt weiter, dass mindestens drei Orcas und mindestens sechs große Tümmler als Gruppe zusammenleben müssen. Die dauerhafte Isolierung von Individuen (wie es in deutschen Delfinarien gängige Praxis ist) soll damit vermieden werden.

Die umstrittenen Shows, so sieht es das Gesetz vor, müssen außerdem den physiologischen Bedingungen der Meeressäuger angepasst werden. Außerdem dürfen sie nicht mehr nachts stattfinden und keine Musik oder Lichteffekte eingesetzt werden, die die Tiere stören können. Stattdessen soll der Fokus auf Bildung gesetzt werden: woher stammen die Tiere und wie leben sie in der Natur? Wie ist die Zusammensetzung der Gruppe im Delfinarium?

Damit sich die hochintelligenten Wesen nicht langweilen, sollen beispielsweise auch Anreize geboten werden, die den Hang der Tiere zur Nahrungssuche bedienen. Es ist nun strikt verboten, den Meeressäugern Medikamente zu verabreichen, die ihr physisches Auftreten verbessern oder ihre natürlichen Triebe kontrollieren.

Wenn ein Meeressäuger von einem Delfinarium ins andere transportiert wird, darf die Transportzeit nicht mehr als 24 Stunden betragen. Chlor im Beckenwasser ist zukünftig verboten. Delfinarien müssen über das Wohlbefinden und die Haltungsbedingungen der Tiere schriftlich Bericht erstatten.

Die im Gesetz beschriebenen Änderungen sollen so schnell wie möglich umgesetzt werden. In nur sechs Monaten müssen die Delfinarien einen Plan zur Umsetzung der Forderungen aus dem neuen Gesetzestext vorlegen. WDC fordert, dass sich die deutsche Regierung ein Beispiel an den Entwicklungen in Frankreich nimmt und ein Gesetz erlässt, das die Wal- und Delfinhaltung in Deutschland verbietet.