Wie Wale große Wassermengen ohne Schmerzen aufnehmen können
Wissenschaftler der Universität von British Columbia, Kanada, haben das Fressverhalten von Bartenwalen näher untersucht. Einige Bartenwale nehmen ihre Nahrung durch Filtrieren von Wasser auf (im Englischen lunge-feeding). Die Wissenschaftler haben nun herausgefunden, wie es den Giganten möglich ist, enorme Mengen an Wasser mit Krill und Fischen im Mund zu halten, ohne dabei Schmerz zu empfinden.
Diese besondere Art von Bartenwalen sind für ihre vielen Falten am Hals, ihren dehnbaren Kehlsack, bekannt. Diese vielen Falten erlauben es den Walen enorme Mengen an Wasser auf einmal aufzunehmen. Das Wasser wird danach mit ihrer Zunge wieder aus dem Mund gedrückt, an den borstenähnlichen Barten vorbei und gelangt damit wieder nach Außen – während die Beute sich in den Barten der Wale verfängt und geschluckt wird.
Auf diese Art und Weise zu fressen, ist aber nicht so einfach wie man denkt. Wenn Bartenwale wie beispielsweise der Blauwal, einen großen Schluck Wasser aufnehmen möchten, um ihre Beute wie Fisch oder Krill zu fangen, müssen sie dafür ihre Haut unter dem Kinn bis ans äußerste Limit dehnen (bis zu 150%), um die schweren Massen auch halten zu können.
Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten so viel Wasser im Mund aufnehmen – das wäre wahrscheinlich ziemlich schmerzhaft.
Die kanadischen Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Nerven der Wale sich so angepasst haben, dass sie bei diesem Vorgang keine Schmerzen empfinden. Und das gelingt, indem die Nerven der Wale in Spiralen aufgewickelt sind, die sich bei Dehnung des Kehlsacks einfach entwickeln lassen.
Ist das nicht eine geniale Erfindung der Evolution?!