Norwegen: Verstöße bei Walfleischproduktion
Das norwegische Amt für Lebensmittelsicherheit (Mattilsynet) hat nach wie vor Bedenken hinsichtlich einer Reihe von Produktions-Mängeln auf dem Gelände der Firma Myklebust Walprodukte. Myklebust hatte erst kürzlich 30 Tonnen Walfleisch an Menschen in Not gespendet. Die Verantwortlichen bei Mattilsynet teilten mit, dass die Verstöße, die das Amt im vergangenen Jahr aufgedeckt hatte, die Lebensmittelsicherheit gefährden könnten. Zwar bestünde momentan keine direkte Gefahr beim Verzehr des Fleisches, es gäbe aber nach wie vor Bereiche, in denen Myklebust die Auflagen nicht erfülle. Das Unternehmen muss nun bis Ende April 2017 weiter nachbessern.
Unter anderem mangelt es an einem Instandhaltungsplan, der eine Aufteilung der Produktionsstätten in saubere und unsaubere Bereiche beinhalten muss. Diese beiden Zonen müssen klar voneinander abgetrennt sein. Die Prüfung ergab ebenfalls, dass der freie Zugang zu den Produktionsanlagen ein erhöhtes Risiko für das Eindringen von Schädlingen darstellt. Ferner wurde festgestellt, dass die Verfahren zum Schneiden des Fleisches den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprach. Auch das Verfahren zur Kennzeichnung des Walfleisches wurde als mangelhaft bewertet.
Die Behörde forderte, dass das Etikett sämtliche Inhaltsstoffe des Endprodukts enthalten müsse. Darüber hinaus muss Myklebust einen Stichprobenplan gemäß den einschlägigen Vorschriften erstellen, der eine mikrobiologische Kontrolle von Rohstoffen, Fertigprodukten und Umweltproben umfasst.
Es ist keineswegs das erste Mal, dass norwegische Walfleischprodukte sich als wenig appetitanregend erweisen:
• 2003 ergaben Toxikologische Untersuchungen, dass norwegische Zwergwalprodukte die erlaubten Quecksilberwerte überschritten. Schwangeren und stillenden Frauen wurde vom Verzehr abgeraten
• 2009 veranlasste das japanische Gesundheitsministerium die Entsorgung von norwegischem Zwergwalfleisch aufgrund einer bakteriellen Verunreinigung.
• 2015 wurde norwegisches Walfleisch in Japan vernichtet, nachdem routinemäßige Sicherheitstests stark erhöhte Werte von potentiell gefährlichen Pestiziden ergeben hatten