Hunderte Wale an Neuseelands Küste gestorben
Über 400 Grindwale sind an der Landzuge Farewell Spit auf der Südinsel Neuseelands gestrandet. An diesem Ort konnten schon in der Vergangenheit Massenstrandungen beobachtet werden.
Die meisten Wale sind noch vor dem Eintreffen der Helfer verendet, doch ca. 100 Tiere konnten wieder ins Meer zurückgebracht werden. Insgesamt waren rund 500 Menschen an der Rettung beteiligt. Es bleibt zu hoffen, dass sie wieder in die tieferen Gewässer zurückfinden, in denen sie sich normalerweise aufhalten. Allerdings sind viele der ins Meer zurückgebrachten Tiere daraufhin bereits erneut gestrandet.
Dies ist die drittgrößte Strandung, die jemals in Neuseeland vorgekommen ist. Größere Gruppen von Grindwalen stranden häufig in der Region. Die Tiere leben in engen sozialen Verbänden, bei denen die Individuen extrem starke Bindungen untereinander entwickeln, weil sie zeitlebens gemeinsam und unter der Leitung von alten, erfahrenen Weibchen durch die Meere schwimmen. Kommen diese Leittiere in Schwierigkeiten, kann das für ganze Familien und größere Verbände fatale Folgen haben. Die Tiere lassen sich partout nicht allein, denn es ist ihnen völlig klar, dass sie ohne ihren Verband keine Überlebenschance haben. Die Ursachen der Strandungen liegen normalerweise bei einer fehlerhaften Navigation eines Leittiers oder daran, dass ein verletztes bzw. erkranktes Individuum den Rest der Gruppe an das Ufer führt.
Gleichzeitig sind jedoch ein Zusammenwirken mit menschengemachten Ursachen, wie etwa durch Meeresverschmutzung ausgelöste Krankheiten oder Desorientierung durch Unterwasserlärm, nicht auszuschließen. Oft haben solche Massenstrandungen vermutlich eine Kombination von verschiedenen Faktoren zur Ursache.
Aber erst durch die genaue Untersuchung der verstorbenen Wale (Nekropsie) – die jetzt durchgeführt wird – wird es möglich sein, mehr über die Gründe für diese traurige Massenstrandung zu erfahren.
Update:
Nach der ersten großen Strandung mit über 400 Walen am Donnerstag 9. Februar 2017, kam es am Samtag den 11. Februar, zu einer weiteren großen nStrandung mit über 200 Grindwalen. Freiwillige Helfer vor Ort gaben ihr Möglichstes um die Wale vor dem Austrocknen zu schützen und ins Wasser zurück zu führen. Mit langen Menschenketten im hüfttiefen Wasser versuchten sie die Wale am Zurückkehren zu hindern.
Die Ursache für die Massenstrandung ist weiterhin unklar.