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Grindwale © Christopher Swann

Gemeinsam für ein Ende der Delfinjagden auf den Färöern

Ein Wandel ist zu spüren: Immer mehr Menschen werden sich der Tatsache bewusst, dass unser...
© Alaska Whale Foundation. Photo taken under NMFS permit 19703.

Meine unvergessliche Begegnung mit den Walen, für deren Schutz wir uns einsetzen

Seit ich im Juni 2021 WDC beigetreten bin, habe ich ein dunkles Geheimnis bewahrt: Trotz...
Orca Fife (A60) © Jared Towers

Fife – nicht zu übersehen!

Fifes Rückenflosse hat eine einzigartige Form. © Jared Towers Seit Herbst 2022 ist Fife einer...
Springender Schweinswal © Charlie Phillips

Unser Einsatz für den Schutz von Kleinwalen

Wale und Delfine sind vielen Bedrohungen ausgesetzt - dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für...

Bedrohte Populationen: die Southern Residents

Die ersten 100 Tage im Amt eines neuen Präsidenten in den USA gelten als richtungsweisend. Dieser mehr symbolische Zeitraum wird von den Medien intensiv beobachtet und der Erfolg in Umfragen bei den Wählern gemessen. Unter diesem Zeichen steht auch unsere 100-Tage-Blog-Serie, in der wir sechs Wal- und Delfinpopulationen vorstellen, die nur noch aus weniger als 100 Individuen bestehen. Wir stellen Ihnen, unseren Unterstützern, detailliert Informationen über diese Populationen zur Verfügung und geben Anregungen, wie Sie zum Schutz dieser bedrohten Individuen beitragen können. Einige Populationen könnten noch in unserer eigenen Lebenszeit aussterben, manche sogar in zwei bis fünf Jahren! Alle brauchen unsere Hilfe, um zu Überleben.

Die südlichen ortstreuen Schwertwale (Southern Residents) könnte man fast schon als „Stadt-Schwertwale“ bezeichnen, so nah liegt ihr Verbreitungsgebiet am Lebensraum der Menschen. Nur noch 78 Individuen zählt diese Population nun noch, sechs Mitglieder verlor die Gemeinschaft allein im Jahr 2016.

In den 1960er und 70er-Jahren wurden die Southern Residents durch Fangaktionen der Delfinarienindustrie stark dezimiert. Ungefähr 40% der Population wurde innerhalb nur eines Jahrzehnts an Delfinarien verkauft oder starb während des Fangs. Tokitae (auch Lolita genannt) ist die einzige Überlebende der Southern Residents aus dieser dunklen Zeit. Sie wird im Miami Seaquarium in einem kleinen Betonbecken gehalten.


Souther Residents vor der Seattle Skyline / Candice Emmons/NOAA

Die Population konnte sich nie wieder vollständig vom Verlust so vieler Individuen erholen. Hinzu kommt, dass sie mit weiteren Bedrohungen zu kämpfen haben:

–          Nahrungsverknappung
Die Southern Residents ernähren sich ausschließlich von Fisch, bevorzugt Königslachs. Doch ihre Hauptnahrungsquelle ist selbst vom Aussterben bedroht. Die Lachsbestände im Pazifischen Nordwesten haben in den letzten einhundert Jahren rapide abgenommen. Dies ist vor allem auf Überfischung, Lebensraumverlust durch die Holzindustrie und die Blockade ihrer Laichgründe durch Dämme zurückzuführen. Die Auswirkungen für die Schwertwale sind katastrophal, denn fehlt den Orcas ihre Nahrung, fehlen ihnen auch die Abwehrkräfte um sich gegen andere Bedrohungen zu wappnen..

–          Umweltverschmutzung
Die Southern Residents leben in den Küstengewässern an der Westküste der USA und Kanadas, die stark mit Schadstoffen wie Insektiziden, Chlorverbindungen und Flammschutzmitteln belastet sind. Dadurch gelten diese Schwertwale als eine der am stärksten belasteten Meeressäuger-Populationen weltweit. Die Giftstoffe wirken sich auf das Immunsystem und die Reproduktionsfähigkeit aus, wodurch eine Erholung der Population zusätzlich erschwert wird.

–          Lärm und Störungen
Der Lebensraum der Southern Residents liegt inmitten von stark befahrenen Schifffahrtsstraßen und großen Häfen an der Westküste der USA. Die durch Menschen verursachte Lärmverschmutzung der Meere hat bedeutend zugenommen und macht es den Meeresbewohnern immer schwerer zu jagen, miteinander zu kommunizieren und ihren Alltag zu meistern. Wale und Delfine haben ein sehr sensibles Gehör und die Southern Residents sind zunehmend starker Lärmbelastung ausgesetzt. Ständiger Schiffsverkehr erhöht auch das Risiko von Kollisionen oder einer Ölkatastrophe.

Diese besondere Orca-Population ist akut vom Aussterben bedroht – es ist jedoch noch nicht zu spät, sie zu retten! Zusammen können wir uns dafür einsetzen, dass die Southern Residents nicht bald nur noch in Geschichtsbüchern zu finden sind. Wir können ihren Lebensraum säubern, Lachspopulationen stärken, Schiffsverkehr und Lärmverschmutzung reduzieren und dafür sorgen, dass nicht noch mehr Bedrohungen hinzukommen.

So können Sie helfen:

–          Reduzieren Sie den Verbrauch von Plastikverpackungen

–          Informieren Sie sich über die Recycling-Möglichkeiten in ihrer Region

–          Kaufen Sie kein Ticket für eine Einrichtung, die Wale und Delfine in Gefangenschaft hält

–          Treffen Sie bewusste Entscheidungen, um unsere Umwelt zu schonen (keine langen Flugreisen für einen kurzen Urlaub, biologisch abbaubare Reinigungsmittel, langfristige Anschaffungen etc.)

WDC arbeitet mit Organisationen und Initiativen vor Ort zusammen,

–          um Flusssysteme im Pazifischen Nordwesten zu restaurieren. Durch den Abriss von Dämmen im Klamath und Snake River könnten sich die Königslachsbestände erholen.

–          um Schutzmaßnahmen für die bedrohten Orcas auszuweiten, zum Beispiel das als kritischer Lebensraum der Southern Residents ausgewiesene Gebiet zu erweitern.

–          um auf das Schicksal dieser besonderen Population aufmerksam zu machen.

Sie können unsere Arbeit mit einer Spende oder einer Orca-Patenschaft unterstützen. Abonnieren Sie unseren Newsletter und erzählen Sie Ihren Freunden und Bekannten vom Schicksal der Southern Residents und warum sie Hilfe brauchen. Zusammen können wir eine Welt schaffen, in der jeder Wal und Delfin in Freiheit und Sicherheit leben kann.

Ein Blogbeitrag von WDC Mitarbeiter Colleen Weiler.