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In Norwegen wird Walfleisch verschenkt – Nächstenliebe oder reine Zweckmäßigkeit?

Die norwegische Presse berichtete kürzlich von einem „Akt der Nächstenliebe“. Die Firma Myklebust Hvalprodukter, einer der größten Hersteller von Walfleischprodukten in Norwegen, verschenkt 5.000 Schachteln Zwergwalfleisch (etwa 60 Tonnen) an bedürftige Menschen.

Hinter dieser scheinbar großzügigen Geste versteckt sich jedoch reiner Selbstzweck. Staatlicher Subventionen und Marketing Kampagnen zum Trotz, sinkt die Nachfrage nach Walfleisch in Norwegen weiter. Der Versuch Walfleisch bei Studenten und Jugendlichen über Festivals und Konzerten zu bewerben zeigte keinen Erfolg und viele sehen Walfleisch heute als ein Nischenprodukt aus vergangenen Zeiten. Doch die norwegischen Walfänger scheinen diese Entwicklung vollständig zu ignorieren und setzen die Jagd auf Hunderte Zwergwale jedes Jahr fort.

Ein neues Design der Verpackung und spezielle Angebote haben den Verkauf von Walfleisch über Supermarktketten angekurbelt, Touristen bleiben aber die wichtigste Käuferschicht. Das Fleisch ist vor allem auf Fischmärkten, Restaurants und an Bord von Kreuzfahrtschiffen erhältlich. Parallel dazu gibt es Pflegeprodukte und Nahrungsergänzungsmittel die Walöl enthalten. WDC warnt alle Norwegenreisenden davor, unbedacht zu Wal-Produkten zu greifen und hat zu diesem Zweck einen speziellen Informationsflyer mit den wichtigsten Fakten und Fremdwörtern entworfen.

Walfleischprodukte von Myklebust Hvalprodukter werden außerdem nach Japan, Island und die Färöer Inseln exportiert, die Transportroute des Walfleischs lief auch über europäische Häfen wie Southampton, Rotterdam und Hamburg. 2015, wurde das norwegische Walfleisch vom größten Abnehmer – Japan – jedoch zurück gewiesen, nachdem bei Routineuntersuchungen die bis zu zweifache Menge an zugelassenen Pestiziden in den Proben gefunden wurden.

Betrachtet man also die schwache Nachfrage nach Walfleischprodukte in Norwegen und in den Exportländern, ist es wenig verwunderlich das Myklebust neue Wege sucht um seine Produkte, die in den Supermarktregalen vor sich hin stauben, los zu werden.

„Es ist Walfleisch dessen Haltbarkeitsdatum bald abläuft. Die neue Zwergwal-Jagdsaison startet im Mai und daher denken wir, es macht Sinn das Fleisch direkt an die Konsumenten zu verschenken.“ sagt der Geschäftsführer Ole Mindoro Myklebust.

Schöne Worte, doch es wäre viel klüger, würden die Walfänger endlich die Worte der Konsumenten hören: Der norwegische Walfang hat sein Haltbarkeitsdatum bereits lange überschritten.

Über Ruth Schloegl

Leiterin Bildung - Als Bildungsreferentin kämpft Ruth Schlögl gemeinsam mit den jüngsten Umweltschützer*innen für den Schutz von Walen und Delfinen.