EU drängt Japan Walfang in der Antarktis zu stoppen
Die EU fordert Japan in einem offiziellen Brief dringend auf, den sogenannten Forschungswalfang im Südpolarmeer sofort zu stoppen, da die wissenschaftliche Grundlage für die Jagden fehlt.
Der wissenschaftliche Nutzen von Japans ‘neuem’ Walfangprogramm NEWREP-A, in dessen Rahmen 2015/2016 insgesamt 333 Zwergwale getötet wurden, steht international in der Kritik. Die wissenschaftliche Rechtfertigung der Jagden wird sowohl von der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) sowie Experten der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Frage gestellt. Im Jahr 2014 hat der Internationale Gerichtshof Japan dazu verurteilt, das Vorgängerprogramm JARPAII zu beenden. Die Richter kamen zu dem Schluss, dass die Notwendigkeit eines Tötens von Walen zu wissenschaftlichen Zwecken nicht begründet werden kann und das Programm kommerziellen Walfang unter dem Deckmantel der Forschung betreibe.
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Der an das IWC-Sekretariat zugestellte Brief kritisiert zudem Japans Ankündigung, ein neues Wissenschaftsprogramm im Nordpazifik beginnen zu wollen. “NEWREP-NP“ soll noch 2017 starten, also bevor die IWC die Pläne bei ihrem nächsten Treffen 2018 evaluieren kann. Beim letzten IWC-Treffen im Oktober 2016 hatten die Mitglieder mehrheitlich entschieden, dass neue Anträge erst vom IWC Wissenschafts-Komitee und anschließend der Kommission selbst geprüft werden müssen.
Die EU äußert darüber hinaus ihre Besorgnis über Japans Absicht, noch mehr Seiwale im Nordpazifik töten zu wollen. Japan verstößt mit diesen Fängen seit Jahren gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES). Ab 2017 soll die Quote um 122 Wale erhöht werden: 72 Zwerg- und 50 Seiwale mehr als in den Vorjahren.