Schwimmen mit Delfinen? Keine gute Idee!
Wissenschaftler aus Florida erforschen seit Jahrzenten die Interaktionen zwischen Menschen und einer Population Großer Tümmler und haben ihre Ergebnisse nun in einer neuen Studie veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse belegen den Standpunkt von WDC, dass vom Schwimmen mit Delfinen abzusehen ist. Die Studie reiht sich in die bisherigen Erkenntnisse über die negativen Folgen von Interaktionen zwischen Mensch und Delfin ein.
Leider ist vielen Teilnehmern von Aktivitäten wie Walbeobachtung oder Schwimmen mit Delfinen nicht bewusst, welche negativen Auswirkungen diese auf Wale und Delfine haben können. Interaktionen mit Booten oder das Füttern der Meeressäuger können sich auf das Verhalten einzelner Individuen innerhalb von Delfingemeinschaften sowie auf ganze Populationen auswirken.
Die Datenbank des Forscherteams umfasst Daten aus über 45 Jahren. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich Delfinpopulationen an den menschlichen Kontakt gewöhnen, wenn sie sich dauerhaft in der Nähe des Menschen aufhalten.
Wale und Delfine die in Kontakt zu Menschen stehen, tragen häufiger Verletzungen davon als solche die in ungestörten Gebieten leben. Die erhöhte Verletzungsgefahr der Wale und Delfine bei Interaktionen ist oft bedingt durch das Zusammenstoßen der Tiere mit Booten oder Schiffsschrauben.
Forschungsergebnisse zeigen, dass dieses Verhalten sogar die Lebenserwartung der Meeressäuger negativ beeinflusst und ihre Populationsdichten verringert. Bei einer anderen Untersuchung einer Population Großer Tümmler in Australien wurde sogar nachgewiesen, dass die Reproduktionsrate der weiblichen Tiere aufgrund von Walbeobachtungstourismus sank.
Auch das Füttern von Delfinen kann unnatürliche Verhaltensweisen bei Delfinen auslösen, die zu Verletzungen oder sogar dem Tod führen können. Es besteht die Gefahr, dass durch das Füttern eine direkte Abhängigkeit entsteht, weil die Tiere z. B. ihr natürliches Jagdverhalten verringern oder gar einstellen. Flussdelfine im Amazonas, die regelmäßig gefüttert wurden, zeigten häufiger aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen und Menschen.
Quelle: Royal Society Open Science