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Schildkröten, Walfang und japanisches Geld

Letzte Woche kündigte der Premierminister von St. Vincent und den Grenadinen (SVG) auf einer Veranstaltung in Calliaqua an, dass ab dem 1. Januar 2017 ein komplettes Verbot der Jagd und Tötung von Meeresschildkröten und des Einsammelns ihrer Eier gilt. Dies ist ein unerwarteter, aber willkommener Schritt und eine großartige Nachricht für den dringend benötigten Schutz und die Erhaltung vieler Meeresschildkröten.

Noch überraschender ist jedoch der Kontext, in dem diese Ankündigung gemacht wurde und das positive Signal für Wale und Delfine, das sich daraus ergibt.

Derzeit erhält St. Vincent von der Internationalen Walfangkommission (IWC) immer noch eine sogenannte „Subsistenzquote“ für Buckelwale, obwohl SVG nicht die Kriterien für das so genannte Aboriginal Subsistence Whaling (ASW) erfüllt. Es gibt keine lange kulturelle Tradition auf der SVG-Insel Bequia und die Praxis wird kontrovers diskutiert, da sie ursprünglich von einem schottischen und einem französischen Siedler Ende des 19. Jahrhunderts auf die Insel gebracht wurde. SVG gehört zu den vielen Nationen, die von Japan im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit (ODA) finanziell unterstützt werden. Im Gegenzug stimmt St. Vincent bei den Treffen der IWC regelmäßig in Unterstützung der japanischen Walfangstrategie.

Bei der oben genannten Veranstaltung handelte es sich um ein Treffen zur Feier des Ausbaus einer Fischereianlage, die von Japan im Rahmen eines Zuschusses in Höhe von 4,6 Millionen US-Dollar im Jahr 2014 finanziert wurde. Bei der Zeremonie am 1. November überreichte Japan weitere elf Millionen USD. Japans Botschafter dankte St. Vincent ausdrücklich für die Unterstützung bei der letzten IWC-Tagung.

Abgesehen von der Ankündigung zum Schildkrötenschutz, wandte sich Ministerpräsident Gonsalves auch in der Frage des Walfangs an die Gäste: „Unser traditioneller Walfang und Walbeobachtung sind vereinbar.“ – Soweit nicht überraschend. Der Minister war jedoch noch nicht fertig: „Viele unserer jungen Leute interessieren sich nicht für den traditionellen Walfang, sondern für die Walbeobachtung, was eine respektable Aktivität ist. Ich glaube, Sie haben das auch in Japan.“ Im Anschluss wies er den japanischen Botschafter noch auf die starke und wachsende Umweltschutzbewegung hin, „was bedeutet, dass wir eine solide Bildung zur nachhaltigen Nutzung mariner Ressourcen benötigen.“

Angesichts der Walfang-Geschichte von St. Vincent und der Abhängigkeit des Inselstaates von Japans Geldern sind das sehr erfreuliche Nachrichten. Liest man zwischen den Zeilen, ist die Tatsache, dass der Premierminister gegenüber dem japanischen Botschafter die Walbeobachtung als Vorliebe der jungen Generation anstelle des Walfangs erwähnt, sehr erstaunlich. Darüber hinaus bei einer Zeremonie zur Feier der finanziellen Unterstützung St. Vincents durch Japan als Gegenleistung für die Walfanghilfe bei der IWC. Bedenkt man zudem, dass sich SVG bei der letzten IWC-Sitzung in der Abstimmung zur Einrichtung des Walschutzgebietes im Südatlantik wieder enthalten hat (der Antrag scheiterte dank der vielen Japan-Verbündeten, die mit NEIN gestimmt hatten), wage ich zu sagen, dass Grund zur Hoffnung besteht. Nicht nur auf ein baldiges Ende des Buckelwalfangs auf St. Vincent, sondern auch auf ein Ende der Unterstützung der japanischen Walfang-Strategie.

WDC unterstützt weiterhin Bildungsprojekte zum Schutz der Wale auf St. Vincent und den Grenadinen.

Über Astrid Fuchs

Astrid Fuchs leitet bei WDC Deutschland den Bereich Policy und strategische Entwicklung. Daneben koordiniert sie die EU-Arbeit und betreut die Bereiche Walfang und Delfinarien.