Bedrohte Orcas verlieren zwei weitere Mitglieder
In einer Pressekonferenz, die am 28. Oktober 2016 in Seattle im US-Bundesstaat Washington stattfand, gab das Center for Whale Research den Tod von zwei weiteren Mitgliedern der bedrohten Southern Resident Orcas an der Westküste der USA bekannt. Es handelt sich um Mutter und Baby: Polaris (J28, geboren 1993) und ihr Sohn Dipper (J54), der erst Dezember 2015 geboren wurde und somit noch von Muttermilch abhängig war.
Mutter Polaris war stark abgemagert, konnte aber aktiv beim Jagen beobachtet werden. Die Forscher hatten gehofft, ihr Gesundheitszustand würde sich wieder verbessern. Aber wie bereits die 42-jährige Samish im August wurde auch Polaris nun nicht mehr zusammen mit ihrer Familiengruppe gesichtet. Ihr Sohn Dipper wurde am 23. Oktober noch gesehen, er war aber in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Ein Foto zeigt das Orca-Baby mit starken Kratzspuren, die vermutlich von seiner großen Schwester Star (J46, geboren 2009) stammen. Es konnte beobachtet werden, wie sie mehrfach versuchte, ihren Bruder beim Atmen zu unterstützen.
80 Individuen zählt die stark bedrohte Orca-Gemeinschaft nur noch, im Januar 2016 lag diese Zahl noch bei 85. Die Zukunft der Orcas hängt stark von ihrer Hauptnahrungsquelle, dem Königslachs ab. Die Bestände gehen seit Jahren zurück und Dämme verhindern deren Erholung. Trotz einiger Initiativen, bestehende Dämme wieder abzureißen, ist bisher nichts geschehen. Die Zeit wird knapp für die Southern Residents.
Die Pressekonferenz vom 28. Oktober kann hier angesehen werden (Englisch, zur Verfügung gestellt vom OrcaNetwork).