Deutscher Bundestag will Wale besser schützen
Im deutschen Bundestag wurde am 21.10.2016 ein Antrag zum besseren Schutz von Walen eingebracht, der anschließend von den Parteien CSU/CDU, SPD und Die Linke angenommen wurde. Das Ziel des Antrages ist es, den internationalen Walschutz gegenüber kommerziellen Walfanginteressen zu stärken, beispielsweise indem sich Deutschland im Europaparlament dafür einsetzt, dass Japan seinen wissenschaftlichen Walfang beendet. Auch gegen die Walfangaktivitäten von Norwegen und Island soll sich Deutschland aussprechen.
Deutschland wird sich laut Antragstext auch weiter dafür einsetzen, dass die heimischen Schweinswale, insbesondere in der Ostsee, besser geschützt werden. Die akuten Gefahren wie Lärm, Umweltverschmutzung und Beifang in der Fischerei sind hierbei explizit genannt.
Die klare Aufforderung des Bundestages an die Regierung, sich gegen den sogenannten „wissenschaftlichen“ Walfang Japans einzusetzen und der Kommerzialisierung des Walfangs Einhalt zu bieten, kommt genau zur Richtigen Zeit. Denn diese Woche verhandelt die deutsche Delegation bei der IWC in Slovenien und muss hier unbedingt ein klares Zeichen gegen den kommerziellen Walfang Norwegens und Islands und die Aufrechterhaltung des Walfangverbotes setzen.
Diese positive Nachricht aus dem Deutschen Bundestag erreicht uns nur wenige Tage nachdem sich Deutschland für ein weiteres wichtiges Thema im Meeres- und Walschutz stark gemacht hat. Noch bis zum 28. Oktober verhandeln 24 Mitgliedstaaten und die Europäische Union in Hobart in der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (kurz CCAMLR) über die Errichtung wichtiger Schutzgebiete in der Antarktis. Hier hat die Europäische Union einen von Deutschland ausgearbeiteten Plan offiziell vorgestellt, der ein Schutzgebiet im Weddellmeer vorsieht.
Das Weddellmeer gehört zu den letzten unberührten Regionen in der Antarktis und ist die Heimat von zwölf Walarten, darunter Buckel-, Schwert-, Blau- und Antarktische Zwergwale. Alle Entscheidungen des Komitees müssen einstimmig fallen. In den vergangenen Jahren hat dies dazu geführt, dass die Vorschläge für Schutzgebiete hart diskutiert wurden, aber nie beschlussfähig waren, da sich Mitgliedsstaaten – darunter vor allem Russland – unnachgiebig zeigten.