Vergessene Delfine #5 – Refugien und andere Lösungen
Unsere Kampagne mit der Aufforderung an British Airways ihre SeaWorld – Beziehungen zu beenden, kommt immer mehr in Schwung (vielen Dank an alle, die unsere Petition bereits unterzeichnet haben!), und es stellt sich die Frage: Was sind die Alternativen für die Wale und Delfine im Besitz von SeaWorld?
Eine der meistdiskutierten Lösungen zur Unterbringung der Tiere (und es gibt mehr als 3000 von ihnen auf der ganzen Welt!) sind Refugien. Zwar gibt es derzeit keine dauerhaften Refugien für Wale und Delfine, aber es werden derzeit Anstrengungen unternommen, die ersten zu bauen.
WDCs Vision eines Refugiums für Wale und Delfine aus Gefangenschaft ist ein Ort, wo sie betreut und für eine Rückkehr in die Wildnis vorbereitet werden oder ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich zurückzuziehen und den Rest ihres Lebens in einem großen, sicheren Raum zu verbringen, wie z.B. einer natürliche Bucht, geschützt von Stürmen und Verschmutzung. In den Refugien wird für ihre individuelle Gesundheit und ihr Wohlergehen gesorgt, aber sie können ihr tägliches Leben in größerem Maße selbst bestimmen. Natürliches Verhalten wird gefördert, die Tiere treten nicht mehr in Shows auf und die Beobachtung durch Besucher wird streng kontrolliert oder erfolgt aus der Ferne.
Es ist ein langer und komplizierter Prozess, den richtigen Standort für ein Refugium zu finden. Die Gebiete müssen Platz und Schutz in sauberen Gewässern bieten, mit der richtigen Temperatur, und sind im Idealfall für Besucher zugänglich, so dass diese das Refugium finanziell unterstützen, etwas über deren Vorteile lernen und ihr Wissen weitergeben können. Es braucht außerdem Zeit, um die notwendige finanzielle und politische Unterstützung zu bekommen.
WDC ist Teil eines Expertengremiums, das sich für die Einrichtung eines Refugiums in Nordamerika einsetzt sowie bemüht ist, ein weiteres in Italien zu schaffen. SeaWorld hat Wal- und Delfinrefugien offen kritisiert, zumindest für die von ihnen gehaltenen Orcas. Aber andere Einrichtungen in Nordamerika machen Fortschritte in der Etablierung von Refugien. Im Juni kündigte das National Aquarium in Baltimore an, dass es die Schaffung eines Refugiums für ihre Delfine plant.
SeaWorld könnte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Refugien für Wale und Delfine spielen, indem der Transport ihrer Tiere in entsprechende Gebiete unterstützt wird. Es ist die einzig richtige Zukunft für Wale und Delfine in der Show-Industrie. Die Besucher könnten weiterhin Wale und Delfine sehen, aber unter natürlicheren Bedingungen und mit einem Bildungsprogramm, dass über die wahre Geschichte dieser Wale aufklärt. Naturschutz und Forschung könnten so zu einem wichtigen Teil der öffentlichen Ausstellung werden. Die dort gehaltenen Wale und Delfine werden entweder für die Freilassung vorbereitet oder können zumindest ein artgerechteres und vielleicht sogar längeres Leben genießen.
SeaWorld hat vor kurzem angekündigt, sich vom reinen Tier-Entertainment entfernen zu wollen und als Alternative auf virtuelle Realität zu setzen. Bis dahin aber bleibt alles beim alten und die Gefangenen bleiben in ihren Betonbecken eingesperrt. Wir bitten British Airways deshalb, ihre Beziehungen mit SeaWorld zu beenden. Niemand sollte die Haltung von Walen und Delfinen in Gefangenschaft finanzieren.