Eine weitere Saison voller Delfinleid in Taiji
In wenigen Tagen wird eine weitere blutige Saison der berüchtigten Delfinjagden in Taiji, Japan starten. Letzte Woche veröffentlichte die japanische Fischerei -Union die Quote für 2016/2017, geteilt von IKAN, dem „Iruka & Kujira Action Network“ und Cetabase. Insgesamt 1.820 von sieben Delfinarten, darunter Große Tümmler, Risso’s und Streifendelfine, dürfen über die nächsten sechs Monate in Taiji gefangen werden. In der letzten Saison wurden insgesamt 902 Delfine in die Bucht getrieben. 652 wurden geschlachtet, 133 freigelassen und 117 für Delfinarien ausgesucht.
All diese Delfine leiden unter enormer Grausamkeit. Vor einigen Jahren veröffentlichte die Taiji Fischereigenossenschaft die Einzelheiten einer neuen Tötungsmethode, die das Zertrennen des Rückenmarks mit einer scharfen Metallstange beinhaltet: Eine von WDC in Auftrag gegebene tierärztliche Studie deckte das unglaubliche Leid auf, dass die Tiere zu ertragen haben: Eine Analyse von Videomaterial dieses Verfahrens zeigte, dass es nicht sofort zum Tod führt und dass die angegebene Zeit bis zum Tod, die bei der Beschreibung des Verfahrens von der Behörde angegeben wurde und auf der Beendigung der Atmung und Bewegung basiert, nicht durch die verfügbaren Videoaufnahmen gestützt wird. Schäden an den Wirbelblutgefäßen und dem Gefäßnetz durch das Einsetzen der Stange führen zwar zu erheblichen Blutungen, aber dies allein führt bei einem großen Säugetier wie diesem nicht zu einem schnellen Tod. Das Verfahren verursacht eine Lähmung des Körpers und den Tod durch Trauma und allmählichen Blutverlust.
Wissenschaftliche Daten belegen, dass schon die Methode des Jagens und Treibens mit Booten bei den Delfinen zu Stress, Schock und sogar zum Tod führen kann. Dabei ist es egal, ob diese Jagden für die Tötung der Tiere oder den Lebendfang betrieben werden. Die Delfine, die zurück in die Wildnis entlassen werden, mussten das Leiden ihrer Familien- und Gruppen-Mitglieder erleben und ihre Überlebenschancen sind ungewiss. Die Tiere, die für ein Leben in Gefangenschaft „ausgewählt“ wurden, werden den Rest ihrer Tage in kleinen Betonbecken oder winzigen, abgezäunten Meeresbuchten verbringen. Sie werden gezwungen, Kunststücke für den alleinigen Zweck der menschlichen, aber niemals humanen, Unterhaltung zu vollführen.
Erst in der vergangenen Woche wurde in der internationalen Presse ein herzzerreißendes Video veröffentlicht, das einen abgesperrten Bereich der Tötungsbucht von Taiji zeigt, überfüllt mit Touristen, die lächelnd mit einer kleinen Gruppe von Risso’s Delfinen schwimmen. Traurige Überlebende einer Praxis, die so grausam ist, das sie seit vielen Jahren weltweite Aufmerksamkeit und Proteste auf sich zieht. Es ist schwer vorstellbar, dass die glücklichen Schwimmer, zumindest die Erwachsenen, sich nicht bewusst sind, was jedes Jahr in den gleichen Gewässern passiert, aber wenn man die geringe Berichterstattung über die Jagden in den japanischen Medien bedenkt, könnte es sein. Die glücklich lächelnden Kinder wissen sicher nichts vom Leid der Delfine. Sie werden in dem Glauben erzogen, dass das Fangen und Einsperren von wilden Tieren für den menschlichen Spaß völlig normal ist und dass die Delfine es genauso genießen wie sie selbst.
Dieses Video ist eine gute Erinnerung daran, dass Bildung der Schlüssel ist: Wir setzen unsere Unterstützung von japanischen Einzelpersonen und Gruppen fort, die sich für ein Ende der Treibjagden und der Gefangenschaftshaltung einsetzen: Durch Aufklärungsarbeit, Bildung, der Förderung von Walbeobachtung, der Schaffung von Schutzgebieten und anderen Aktivitäten, die den Respekt für Wale und Delfine in Japan fördern. Auch auf diplomatischer und politischer Ebene setzen wir uns ein und nehmen Fluggesellschaften in die Pflicht. Diese erleichtern den Handel mit Delfinen durch den weltweiten Transport und helfen, den Handel am Leben zu halten.