Stellnetz-Verbot in Mexiko – Hoffnung für den Vaquita
Mexiko hat angekündigt, die Verwendung von Stellnetzen (Kiemennetzen) in den Gewässern, in denen der Vaquita lebt, dauerhaft zu verbieten, um die bedrohte Art vor dem Aussterben zu retten.
Der Vaquita (kalifornischer Schweinswal) ist der weltweit kleinste und eines der am stärksten bedrohten Tiere, dessen Population nur mehr auf rund 60 Individuen geschätzt wird. Diese leben ausschließlich in Mexiko, im nördlichen Teil des Golfs von Kalifornien, wo Stellnetze zum illegalen Fang des Totoaba verwendet werden. Dabei handelt es sich um einen Fisch, dessen Zukunft ebenfalls bedroht ist. Die Schwimmblase des Totoaba gilt in Asien als Delikatesse und wird vor allem in China für mehrere tausend Dollar pro Stück verkauft.
Die größte Bedrohung für die Vaquitas besteht durch den Gebrauch feinmaschiger Netze, in denen sich die kleinen Wale immer wieder verfangen. 2015 hatte die mexikanische Regierung bereits eine zweijährige Sperre durchgesetzt, aber es gab Bedenken, diese könnte nicht verlängert werden. Das Verbot bietet eine Chance, beide Arten (Vaquita und Totoaba) zu retten, aber dies wird nur mit einer strengen Überwachung zu erreichen sein.
Umweltorganisationen fordern Mexiko und die USA auf, enger mit China zusammenarbeiten, um die Nachfrage nach Totoabas einzudämmen, sowie stärkere Maßnahmen gegen die illegale Fischerei zu ergreifen.
„Die ernste Lage des Vaquita ist beileibe keine Neuigkeit – die gravierende Bedrohung besteht bereits seit Jahrzehnten“, sagt Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei Whale and Dolphin Conservation. „Es ist tragisch, dass man quasi bis zur letzten Minute mit den jetzt ergriffenen Maßnahmen gewartet hat. Es muss ungewiss bleiben, ob der Vaquita gerettet werden kann oder ob er zu einem neuen Sinnbild für den vergeblichen Kampf gegen zerstörerische Fischerei und illegalen Handel mit bedrohten Tierarten wird“.