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Commerson-Delfine vor Patagonien © Miguel Iniguez

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Beluga in Gefangenschaft

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Tot im Fischernetz: WDC fordert eine EU-weite Strategie zur Reduzierung von Delfin-Beifang!

Der Beifang von Delfinen ist schon seit Jahrzehnten ein großes Problem und rückt immer wieder in den Fokus von Umweltschützern. Jedes Jahr sterben weltweit geschätzte 300.000 Wale und Delfine unnötig in Fischernetzen und die Gewässer Europas sind da keine Ausnahme. Obwohl alle Wale und Delfine in der EU streng geschützt sind und es bindende rechtliche Vorschriften zur Reduzierung des Beifangs gibt, fehlt es aber bis heute an nachhaltigen Vermeidungskonzepten.

Aktuell werden die Bestimmungen der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) der Europäischen Union überarbeitet. Damit bietet sich die Gelegenheit, eine wirksame gemeinsame und EU-weite Strategie zu entwickeln, um dem Beifang von Meeressäugern effektiv Einhalt zu gebieten. Vor diesem Hintergrund haben Wissenschaftler, darunter mehrere WDC-Mitarbeiter, nun eine wissenschaftliche Publikation veröffentlicht, die sich für klare EU-Vorgaben ausspricht, um die aktuellen (ungenügenden) Maßnahmen zu vereinheitlichen und zu verbessern. Der Artikel plädiert für einen EU-weiten Ansatz, um eine stetige Reduzierung des Beifangs zu gewährleisten. „Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sterben jedes Jahr viele Tausend Delfine und Schweinswale in europäischen Gewässern“, so Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC und einer der Autoren der Studie. „Gleichzeitig weiß bis heute niemand genau, wie viel Fischerei in europäischen Gewässern genau betrieben wird, geschweige denn wie viele Beifänge es genau gibt. Deswegen fordern wir, dass die EU-Mitgliedsstaaten konsequent über eine festgelegte Zeitspanne (z.B. fünf Jahre) eine Abnahme der Beifangzahlen nachweisen. Dazu ist ein intensiviertes und vereinheitlichtes Monitoring des Fischereiaufwandes notwendig.“ Diese Anstrengungen – und die damit verbundenen Investitionen – sind schon allein deswegen notwendig, da wir über streng geschützte Arten reden. Vor allem aber geht es darum die Fischerei zu regulieren und alternativen Fischereimethoden zu entwickeln, die nachweislich keine Beifänge erzeugen.“

In Anlehnung an den bereits existierenden EU-Aktionsplan zur Verringerung des ungewollten Fangs von Seevögeln aus dem Jahr 2012, empfehlen die Wissenschaftler einen vergleichbaren Aktionsplan für Delfine und Wale. „Ein solcher Ansatz ist seit langem überfällig und könnte zudem als Grundlage für die Ausarbeitung weiterer internationaler Walbeifang-Reduzierungspläne z.B. durch die Vereinten Nationen dienen“, so Sarah Dolman, Ko-Autorin und Fischereiexpertin bei WDC. „Wir stehen letztlich vor einem weltweiten Problem, dementsprechend braucht es breit angelegte Lösungsansätze. Wir können nicht weiter zusehen, wie diese wunderbaren Tieren vor unseren Augen in Massen sterben, weil wir es nicht schaffen, Fischerei umweltverträglich und nachhaltig zu gestalten!“

 

Über Ruth Schloegl

Leiterin Bildung - Als Bildungsreferentin kämpft Ruth Schlögl gemeinsam mit den jüngsten Umweltschützer*innen für den Schutz von Walen und Delfinen.