Gestrandeter Narwal in Belgien gefunden
Am Abend des 27. Aprils 2016 wurde ein Narwal am Ufer des Flusses Scheldt (Belgien) gefunden – mehr als 50km vom Meer entfernt! Der Körper des Tieres befand sich bereits in einem fortgeschrittenen Verwesungsstadium. Es handelt sich um ein junges Männchen von 2,9 Meter Länge (ohne Stoßzahn). Seine Überreste brachten 290 kg auf die Waage. Die Autopsie wurde am 28. April gemeinschaftlich von den Universitäten Ghent und Liège vorgenommen.
Dies ist der erste dokumentierte Fall eines Narwals in Belgien. Sein Skelett wird in die Sammlung des Royal Belgian Institute of Natural Sciences aufgenommen.
Historische Aufzeichnungen aus Europa umfassen bisher folgende Funde von Narwalen:
Ein Individuum strandete im Jahre 1588 an der Küste Norfolks (UK), ein weiteres im Firth of Forth (UK) im Jahre 1648, ein Weibchen strandete in der Elbe bei Hamburg im Februar 1736, eine Lebendstrandung bei Lincs (UK) im Februar 1800, eine Strandung bei Yorkshire (UK) im Jahre 1806 (bisher allerdings noch nicht bestätigt), eine Strandung bei Shetland (UK) im September 1808, eine Sichtung 1882 vor der Küste Aberdeenshires (UK), ein Weibchen, das von einem Fischer im März 1912 in der Nähe einer Sandbank bei Zuider Zee (Niederlande) gefangen wurde, zwei Weibchen in der Mündung der Themse (UK), eines bei Essex im Februar und das andere bei Kent im Juli 1949, sowie zwei Tiere, die vor Orkney im Juni desselben Jahres gesichtet wurden. Außerdem gibt es mindestens zwei Aufzeichnungen über Narwale in der Ostsee.
Quelle: Jan Haelters, Royal Belgian Institute of Natural Sciences (RBINS)