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Paten-Delfin Charlie © Charlie Phillips

Charlie – eine starke Persönlichkeit!

Charlie als Jungtier mit seiner Mutter Kesslet. © Charlie Phillips Mit seinen 16 Jahren hat...
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Geliebt und gejagt: Wale und Delfine in Japan

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Ein Ozean voll Hoffnung

Das Hochsee-Abkommen, das 95 Prozent der Erdfläche schützen soll, ist ein eindrucksvolles Beispiel globaler Zusammenarbeit....
Current © OrcaLab

Current – ein echter Familien-Orca!

Current in der Johnstone Strait © Gary Sutton Current oder auch "Curry", wie wir diese...

Warum SeaWorld Refugien unterstützen sollte

Nach der bahnbrechenden Bekanntmachung im letzten Monat, ist die aktuelle Kommunikation von SeaWorld enttäuschend. Das Unternehmen lehnt sowohl die Freilassung als auch die Unterbringung in Refugien für die derzeit noch in Gefangenschaft gehaltenen Orcas ab. Außerdem stellt SeaWorld die Auswilderung des Orcas Keiko aus dem Film „Free Willy“ als fehlgeschlagen dar.  Tatsächlich verfügt SeaWorld aber über bessere Ausgangsbedingungen als jedes andere Delfinarium, um durch die Unterstützung von Refugien sicherzustellen, dass keine weiteren Orcas in ihren Einrichtungen sterben.

In der Vergangenheit wurden Wale und Delfine, die teilweise über mehrere Jahre in Gefangenschaft gehalten wurden, erfolgreich zurück in die Freiheit entlassen. Eine Auswilderung der Orcas, die von Seaworld gehalten werden, ist allerdings nicht immer möglich. Einige Individuen wären nach der langen Zeit in Gefangenschaft wahrscheinlich psychisch sowie physisch nicht in der Lage, ohne menschliche Fürsorge zu überleben. Andere haben ihr komplettes Leben in Gefangenschaft verbracht und sind sogar Nachkommen von Orcas aus verschiedenen Ozeanen. Diese Individuen sollten die Chance bekommen, „in den Ruhestand“ zu gehen und den Rest ihres Lebens in einer natürlichen Bucht zu verbringen. Dort kann man sich um ihre Bedürfnisse kümmern, gleichzeitig können sie ihr natürliches Verhalten ausleben und müssen nicht in Shows auftreten. Die Beobachtung der Meeressäuger ist nur aus einer gewissen Distanz möglich. Das ist gemeint, wenn von einem ‚Refugium‘ die Rede ist.

Derzeit gibt es keinerlei solcher Refugien für gefangene Wale und Delfine, in denen sie ihren Lebensabend verbringen  oder sogar auf ein Leben in Freiheit vorbereitet werden könnten. Für WDC und andere Gleichgesinnte ist schon lange klar, dass Refugien für gefangene Wale und Delfine errichtet werden müssen. Im November vergangenen Jahres versprach die Firma Munchkin, die in Amerika Kinderspielzeug vertreibt, eine Millionen Dollar für ein Küstenrefugium für Orcas zur Verfügung zu stellen – wenn Seaworld sich einverstanden erklärt, Tilikum dort als ersten Bewohner einziehen zu lassen.

Der Prozess, einen geeigneten Ort für ein Refugium zu finden, ist zeitintensiv und kompliziert. Sie müssen mehrere Kriterien erfüllen: ausreichend Platz und sauberes Wasser in angemessener Temperatur sind vor allem wichtig. Zudem sollten sie für Besucher zugänglich sein, die dort mehr über die Vorteile von Refugien und wildlebende Wale und Delfine erlernen können und dieses Wissen an andere weitergeben. Besuchereinnahmen können eine finanzielle Stütze für die Erhaltung des Refugiums darstellen. Auch die notwendige finanzielle, politische und öffentliche Unterstützung sicherzustellen nimmt viel Zeit in Anspruch. Derzeit gibt es weltweit über 3000 Wale und Delfine in Gefangenschaft, somit ist der Bedarf für Refugien sehr hoch.

WDC ist Teil einer Experten-Gruppe, die sich auf die Errichtung eines Refugiums in Nordamerika konzentriert. Wenn SeaWorld und andere Delfinarien zu dem Schluss kommen, dass Refugien für Orcas eine Lösung sind, wäre bereits einige Vorarbeit geleistet. SeaWorld hatte angekündigt, die Orca-Shows und die Zucht zu beenden. Wir fordern den Konzern auf, weitere tragische Todesfälle von Orcas in Gefangenschaft zu verhindern und Refugien zu errichten, in denen die Meeressäuger eine artgerechtere Zukunft verbringen können.

Über Cathy Williamson

Cathy Williamson was policy manager of our End Captivity Programme until July 2021.