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Schweinswalstrandungen in Deutschland häufen sich

Nach den aufsehenerregenden Pottwalstrandungen und der Bergung eines toten Orcaweibchens auf Sylt Anfang des Jahres häufen sich in Deutschland nun auch traurige Funde ihres kleinen Verwandten, dem Schweinswal.

Bereits im Februar war ein Tier an der Ostseeküste gestrandet. Es handelte sich um ein eineinhalb jähriges Männchen, das von einem Fußgänger tot am Eckernförder Strand gefunden wurde. Die Todesursache war zunächst nicht bekannt, es konnten aber keine äußerlichen Verletzungen festgestellt werden. Die Schweinswalpopulation in der zentralen Ostsee ist stark gefährdet und aufgrund zahlreicher Bedrohungen durch den Menschen vom Aussterben bedroht – Schätzungen gehen von wenigen hundert lebenden Individuen aus.

Ende März verendeten nur innerhalb weniger Tage gleich zwei junge Schweinswale in der Elbe. Die Individuen waren noch nicht ausgewachsen und wiesen beide externe Verletzungen auf – mit großer Wahrscheinlichkeit durch Schiffsschrauben verursacht. Einer der Wale war an der Schwanzflosse verletzt worden, bei dem anderen Jungtier klaffte eine große Wunde hinter dem Kopf.

Nicht ganz so hoffnungslos schien zunächst der Fall eines im selben Monat vor Hooksiel bei Wilhelmshafen gestrandeten Weibchens. Nachdem die meisten Schweinswale eine Strandung nicht überleben, konnte dieses Tier lebend geborgen werden. Es folgte ein aufwendiger Rehabilitationsversuch in den Niederlanden, doch leider waren die Mühen vergebens und ‚Lene‘ wurde eingeschläfert.

Ein erfreulicher Besuch wurde diese Woche aus Oldenburg gemeldet, wo im Hafenbecken ein Schweinswal gesichtet wurde – und zwar quicklebendig. Der kleine Besucher, der über die Weser weiter in die Hunte gewandert sein muss, lebt hier allerdings gefährlich: Die Nahrung könnte knapp werden und Schiffslärm könnte ihm zusetzen. So bleibt zu hoffen, dass er seinen Weg zurück in die Weser und Nordsee findet.

Leider gibt es für die deutschen Schweinswale immer noch keinen ausreichenden Schutz. WDC setzt sich seit Jahren für sichere Schutzgebiete in deutschen Gewässern ein. Doch bislang bestehen die Nord- und Ostseenaturschutzgebiete praktisch nur auf dem Papier und konkrete Maßnahmen lassen auf sich warten. Daher bleibt der Schweinswal durch Unterwasserlärm, Fischerei, Umweltverschmutzung und Schiffsverkehr gefährdet.

Update (Stand 25.04.16):

Leider wurde der Schweinswal, der sich nach Oldenburg verirrt hatte, mittlerweile tot aufgefunden. Er hat im Hafengebiet vermutlich nicht genug Nahrung finden können. Eine Fußgängerin hatte seine Leiche mit ihrem Hund in der Hunte entdeckt.

Eine gute Woche zuvor wurde ein weiteres totes Tier am Weserstrand (Bremen) gemeldet. Wie bei den anderen Schweinswalen, über die wir bereits berichteten, könnte auch er einer Schiffsschraube zum Opfer gefallen sein. Er gehörte wahrscheinlich einer Gruppe aus fünf Schweinswalen an, die auf Nahrungssuche regelmäßig in die Weser kamen.