Orca Tilikum schwer krank
In einem Statement auf seiner Webseite hat SeaWorld bekannt gegeben, dass Orca Tilikum schwer krank ist. Der Schwertwal, dessen Geschichte durch den Film BLACKFISH Millionen von Menschen auf das Geschäft mit Orcas in Gefangenschaft aufmerksam gemacht hat, leidet an einer lebensgefährlichen bakteriellen Lungeninfektion, so SeaWorld.
„Seit Tilikum vor 23 Jahren Teil der SeaWorld-Familie geworden ist, hat er die beste tierärztliche Versorgung und Betreuung bekommen, die es für Schwertwale gibt“ schreibt das Unternehmen. Man muss jedoch bedenken, dass Tilikum dafür zuerst seiner wahren Familie vor den Gewässern Islands entrissen wurde und Orcas in freier Wildbahn auch ohne tierärztliche Versorgung überleben können. Das Geschäft mit Orcas in Gefangenschaft boomt, Delfinarien wie SeaWorld verdienen Millionen Dollar damit, hochsoziale und intelligente Meeressäuger zur Unterhaltung zahlendem Publikum vorzuführen.
Es ist jedoch nicht ansatzweise möglich, den natürlichen Lebensraum Ozean in einem Betonbecken nachzuahmen. Schwertwale in freier Wildbahn leben in engen Familienverbänden und schwimmen zweitweise mehr als 100 km am Tag. Sie haben je nach Region in der sie leben eigene Dialekte und Jagdstrategien und bevorzugen verschiedene Beute (von einer bestimmten Lachsart oder Hering über Rochen und Haie bis hin zu anderen Meeressäugern).
Vor sechs Jahren erlangte Tilikum traurige Berühmtheit, als er im Februar 2010 die Trainerin Dawn Brancheau im SeaWorld-Park in Orlando in Florida (USA) ins Wasser zog und tötete. Seither wurde er sehr isoliert gehalten und wurde wie in diesem Video einer SeaWorld-Besucherin häufig bewegungslos an der Oberfläche treibend beobachtet.
Delfinarien betonen oft, dass die dort gehaltenen Meeressäuger Botschafter ihrer Art sind. Tilikum’s Beispiel zeigt jedoch deutlich, dass sie vor allem Botschafter dafür sind, dass Wale und Delfine nicht in Gefangenschaft gehalten werden können.
Wir werden uns weiterhin unermüdlich für die Schließung von Delfinarien einsetzen und dafür, dass bereits in Gefangenschaft lebende Meeressäuger, die nicht in die freie Wildbahn zurück gebracht werden können, ihr weiteres Leben in Refugien verbringen können.