Orca vor Sylt gestrandet
Am 08. Februar strandete ein junger Schwertwal am Strand von Rantum auf Sylt. Nachdem in den letzten Wochen bereits 29 Pottwale gestrandet waren, ist dies nun ein neuer Schock. Zudem handelt es sich bei dem Orca um ein Jungtier, das mit 2,50 Metern noch nicht ausgewachsen war. Seine Todesursache ist bisher ungeklärt, Untersuchungen in einem Institut in Büsum sollen darüber Aufschluss geben. Fotos von dem Tier lassen aber den Schluss zu, dass es sehr abgemagert ist.
„Ein so junges Tier ist noch vollständig abhängig von seiner Mutter und dem Familienverband. Auf sich alleine gestellt, ist es völlig hilflos, zumal es mit großer Wahrscheinlichkeit noch gesäugt wurde. Insofern müssen wir uns fragen, welches Schicksal seine Mutter bzw. seine Familie ereilte“, sagt Fabian Ritter, Meeresbiologe bei WDC. „Ob es einen Zusammenhang zu den Pottwal-Strandungen gibt, ist derzeit ungeklärt, aber ein genauer Blick auf die Ursachen ist hier sehr wichtig!“
Orcas haben ein extrem komplexes Sozialleben. Sie leben eigentlich weiter nördlich an der norwegischen Küste oder in Schottland. An der deutschen Nordseeküste sind sie nicht heimisch und werden hier extrem selten gesichtet. Z.B. strandete 1545 ein Schwertwal im Greifswalder Bodden – seine Knochenreste wurden in der Kirche des Ortes aufbewahrt. Die Kirchenwand ziert bis heute eine Umrisszeichnung des Orcas. 1851 wurde ein weiterer Schwertwal auf Rügen gefunden – beide Strandungen erregten damals großes Aufsehen.