Acht Pottwale vor Dithmarschen gestrandet
Am 01. Februar sind erneut acht männliche Pottwale an der deutschen Nordseeküste gestrandet, dieses Mal vor Dithmarschen. Die Tiere sind zwischen acht und zwölf Meter lang und waren bis auf ein Tier bereits tot, als sie vom Landesbetrieb für Küstenschutz (LKN) gefunden wurden. Die Bergung wird voraussichtlich wegen des hohen Wasserstandes erst am Mittwoch stattfinden.
Bereits im Januar diesen Jahres sind insgesamt 16 Pottwale an den Küsten Deutschlands, den Niederlanden und Großbritanniens angespült worden. Auch die acht gestern verstorbenen Tiere haben sich offenbar auf dem Weg Richtung Süden in die Nordsee verirrt und fanden sich dort nicht mehr zurecht. Die Nordsee ist ein vergleichsweise flaches Meer, in dem die Orientierung der Meeressäuger erschwert ist und sie keine geeignete Nahrung finden. Zwei der auf Texel gestrandeten Pottwale hatten große Stücke von Fischernetzen im Magen.
„Diese seit Januar andauernde Massenstrandung ist beängstigend“, sagt Fabian Ritter, Meeresschutzexperte bei WDC. „In solch großen Zahlen sind Pottwale sehr lange nicht in der Nordsee gestrandet, wenn überhaupt jemals zuvor.“
Die Gründe für das derzeit häufige Stranden sind nicht genau bekannt, eine mögliche Erklärung könnte allerdings durch den Mensch verursachter Unterwasserlärm sein. Eine weitere denkbare Ursache sind Veränderungen der Meeresströmungen, an denen sich die Pottwale orientieren. Die Tiere könnten wegen Nahrungsmangel auch geschwächt oder erkrankt gewesen sein -möglicherweise aufgrund von hoher Schadstoffbelastung als Folge der allgemeinen Umweltverschmutzung. Als natürliche Auslöser solcher Massenstrandungen kommen Schwankungen im Erdmagnetfeld oder unterseeische Beben in Frage.