PCB-Belastung in europäischen Gewässern schadet Meeressäugern
Polychlorierte Biphenyle (PCB) finden sich immer noch in viel zu hoher Konzentration in den Gewässern Europas. Die Stoffe waren beispielsweise in Weichspülern oder Farben enthalten, sind aber aufgrund ihrer toxischen Wirkung seit 2001 weltweit verboten. PCB sind nur schwer abbaubar und reichern sich folglich stark im Nahrungsnetz an. Meeressäuger wie Orcas und Delfine sind besonders stark betroffen, da sie im Nahrungsnetz ganz oben stehen und so viele Schadstoffe über die Nahrung zu sich nehmen.
Dass die PCB-Belastung immer noch zu hoch ist bestätigt der neue Scientific Report von der Zoologischen Gesellschaft in London. In ihrer Studie analysierten sie Proben von mehr als 1000 Meeressäugern, die europaweit gestrandet sind. Dazu gehören unter anderem Orcas und Große Tümmler sowie Schweinswale.
Die Umweltgifte stellen eine starke Bedrohung für die Meeressäuger dar, weil sie das Immunsystem der Tiere schwächen können. Zudem können Infektionsgefahr und Sterblichkeit steigen, eine verringerte Fruchtbarkeit ist eine weitere mögliche Folgeerscheinung. PCB werden über die Muttermilch an den Nachwuchs weitergegeben. Auch Robben sind von diesen Problemen betroffen. Bei ihnen kann eine erhöhte PCB-Belastung zum Beispiel zu einer deformierten Gebärmutter führen.
Effektive Maßnahmen und Kontrollen von PCB-Verschmutzungen in marinen Ökosystemen sind deshalb auch viele Jahre nach dem Verbot der Stoffe wichtig.
Quellen: Scientific Report, Zeit Online