Zum Inhalt springen
Alle Blogbeiträge
  • Alle Blogbeiträge
  • Beifang
  • Delfinarien
  • Grüner Wal
  • Meeresschutz
  • Plastik
  • Schiffskollisionen
  • Walbeobachtung
  • Walfang
Gray whale (Eschrichtius robustus) Baja California. Mexico.

Wir wandern für Wale, um die Welt zu retten

Wenn es um den Kampf gegen den Klimawandel geht, stecken wir uns ambitionierte Ziele. Zwei...
© Peter Linforth

Walschutz aus dem Weltraum

Die Satellitentechnologie ist ein Schlüssel zum Walschutz von morgen. Deshalb forschen wir an einer einzigartigen...
© Aishling Heffernan

Coral − ein Buckelwal, der sich nie unterkriegen lässt

An der einzigartigen Musterung auf Corals Schwanzflosse können wir ihn immer gut erkennen. © Anna...
© Hans Peter Roth

Eine weitere Saison in Taiji geht zu Ende

Die vergangene Jagdsaison in Taiji hat Tierschützer:innen weltweit mit schockierenden Bildern bewegt. Von September 2022...

Tagebuch aus Taiji: Nicht schon wieder! Noch eine Treibjagd…

WDC Gast-Bloggerin Marna Olsen ist eine färöische Delfin- und Tierschützerin, die sich für ein Ende der Delfintreibjagden sowohl in Japan, als auch ihrer Heimat, den Färöer Inseln, engagiert. Momentan ist sie gemeinsam mit dem Schweizer Journalist Hans-Peter Roth in Taiji, Schauplatz der berüchtigten Delfintreibjagden, um von der Situation vor Ort zu berichten.

Kaum zu fassen, aber heute früh formierten sich die Jagdboote nahe am Horizont bereits wieder früh zu einer Linie. Schwarzer Rauch war sichtbar, rasches Hin- und Herfahren. Erneut war eine Treibjagd im Gang.

Die gejagten Tiere waren wiederum Rundkopfdelfine; eine kleine Schule von nur etwa sechs bis acht Delfinen. Schon zum 8. Mal seit Eröffnung der Jagdsaison vor zwei Monaten trieben die Jäger Rundkopfdelfine vor sich her.

Für einen ganz kurzen Moment keimte in unmittelbarer Nähe der Bucht von Taiji, wohin die Delfine getrieben wurden, nochmals Hoffnung auf. Zunächst tauchten sie ab und waren dann plötzlich in recht seichtem Wasser weiter draussen sichtbar wohin ihnen die Jagdboote nicht folgen konnten, in Richtung offenes Meer.

Würden Delfine es erstmals schaffen den Jägern durch die Untiefen zu entkommen? Das wäre neu! Und es wäre machbar! Aber auch den Rundkopfdelfinen war es zu seicht. Sie verloren im flachen Wasser die Orientierung und kehrten unter unseren traurigen Blicken wieder um, in die Fänge der Jäger.

Die Hoffnung war zunichte. Nun ging es ganz schnell. Mit dem ohrenbetäubenden Lärm ihrer Metallstangen trieben sie die verstörte, erschöpfte Familie in die Bucht und dort immer tiefer in die Todesbucht, unter die Blachen, die das Tötungswerk von unseren Blicken abschirmen sollen.

Diesmal dauerte die Treibjagd relativ kurz. Von der Entdeckung der Delfine bis zum Abtransport ihrer leblosen Körper vergingen zwei Stunden. Emotional erschöpft blieben wir zurück. Innerhalb von nur vier Tagen haben wir drei Treibjagden mitansehen müssen.

Marna Olsen

Über Astrid Fuchs

Astrid Fuchs leitet bei WDC Deutschland den Bereich Policy und strategische Entwicklung. Daneben koordiniert sie die EU-Arbeit und betreut die Bereiche Walfang und Delfinarien.