Fukushima: verstrahlte Delfine
17 gestrandete Delfine, die unweit des stillgelegten Atomkraftwerks in Fukushima gefunden wurden, starben höchstwahrscheinlich an einem strahlenbedingten Herzfehler.
2011 wurde in Fukushima durch ein massives Erdbeben eine Kernschmelze in drei Reaktoren ausgelöst. Durch die Explosionen gelangten große Mengen an radioaktiver Strahlung in die Atmosphäre und später in den Pazifischen Ozean. Grundwasser drang in die Reaktoren ein und wurde so mit nuklearen Giftstoffen angereichert, bevor es ins Meer gelangte.
Im April dieses Jahres untersuchten Wissenschaftler des nationalen Wissenschaftsmuseums die gestrandeten Delfine. Fast alle wiesen Ischämie auf, also die Blutunterversorgung der Organe. Diese Beobachtung ist typisch für die Strahlenkrankheit.
Darüber hinaus werden in den letzten Monaten in Kalifornien vermehrt gestrandete Meeressäuger entdeckt, darunter auch Wale, Delfine, vor allem aber Seelöwen. Als offizielle Erklärung wird die Nahrungsknappheit aufgrund zu warmer Wassertemperaturen genannt. Wissenschaftler suchen jedoch noch immer nach den Gründen für die ungewöhnliche Erwärmung. Jetzt wird gemutmaßt, dass die Strahlung schuld an den Strandungen und der Vergiftung von Meeresbewohnern sein könnte.
„Niemand kennt die genaue Menge Radioaktivität, denen die Meerestiere ausgesetzt sind. Deswegen wird es immer schwierig sein, kausale Zusammenhänge zu finden“, so Fabian Ritter, Meeresbiologe bei WDC. „Aber solche Beobachtungen wie bei den jetzt gestrandeten Delfinen sollten für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen und entsprechend dazu führen, dass gestrandete Tiere verstärkt auf Radioaktivität untersucht werden. Ob akut oder über die langsame Anreicherung durch die Nahrungsaufnahme – Strahlung verrichtet ein schleichendes Werk“.
Quelle: The Watchers