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Delfinarium Nürnberg – ein Fass ohne Boden

Die Stimmung in Nürnberg kippt.  Eine Befragung in der Bevölkerung durch die Lokalzeitung Nordbayern deckte nun auf, dass vier der fünf befragten Nürnberger dafür sind, die Delfinlagune zu schließen. Nachdem die Lagune bereits vier Jahre nach Eröffnung mit erheblichen Baumängeln zu kämpfen hat, soll diese nun für mehrere Millionen  Euro repariert werden.  

Die einzige Person, die sich bei der Befragung für eine Delfinhaltung in Nürnberg aussprach, führte als Argument für die millionenschwere Sanierung die vom Zoo stets propagierte Arterhaltung an. Allerdings hat bisher kein europäisches Delfinarium einen Delfin ausgewildert und somit zu den wildlebenden Populationen beigetragen. Die Zuchtversuche dienen ausschließlich dem Selbsterhalt der Zoos.

Bereits 2012 befragte die Gesellschaft für Konsumforschung 2000 Frauen und Männer ab 14 Jahren zum Thema Delfinhaltung und fand heraus, dass mehr als 71 Prozent der Studienteilnehmer der Meinung waren, dass Delfine in den Ozean gehören. Immer mehr Menschen wissen um die Sensibilität und Intelligenz der Meeressäuger, die eine artgerechte Haltung in Gefangenschaft unmöglich machen und haben Mitleid mit den Nürnberger Delfinen.

Delfinlagune Nürnberg

Allein der Bau der Lagune hat ca. 24 Millionen Euro gekostet und  vier Jahre gedauert – doch bereits jetzt muss sie von Grund auf saniert werden. Nicht nur der Austritt von Salzwasser ist ein Problem, auch undichte Rohrdurchdringungen und Betonschäden im Becken wurden festgestellt. Darüber hinaus soll nun das alte Delfinarium für zusätzlich ca. 1,1 Millionen Euro saniert werden, um als Ausweich- und Notunterkunft für die Delfine zu dienen. Welche Kosten die Sanierung wirklich nach sich ziehen wird, ist bisher unklar – der Tiergarten und die Stadtverwaltung nennen bis dato keine konkreten Zahlen.

Für die Delfine bedeutet die Sanierung wohl in erster Linie Lärm, Stress und weniger Platz. Ein Becken nach dem anderen soll geschlossen und saniert werden, so dass mindestens zwei Jahre für die Bauarbeiten veranschlagt werden. Die kommentierten Präsentationen, bei denen die Delfine Kunststücke vor Publikum vorführen müssen, sollen jedoch wie geplant weitergehen.

„Die Delfinlagune in Nürnberg entwickelt sich finanziell zum Fass ohne Boden – eine Endlosbaustelle mit unabsehbaren Kosten für die Stadt und letztendlich den Steuerzahler. Diese Problematik kommt inzwischen auch in der Bevölkerung an – die Zitate der befragten Nürnberger Bürger zeigen deutlich, dass eine Delfinhaltung in Deutschland nicht mehr zeitgemäß und vom Großteil nicht mehr erwünscht ist.“ so WDC Meeresbiologe David Pfender.