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Paten-Delfin Charlie © Charlie Phillips

Charlie – eine starke Persönlichkeit!

Charlie als Jungtier mit seiner Mutter Kesslet. © Charlie Phillips Mit seinen 16 Jahren hat...
Bucht von Taiji © Kunito

Geliebt und gejagt: Wale und Delfine in Japan

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© Flavio Gasperini

Ein Ozean voll Hoffnung

Das Hochsee-Abkommen, das 95 Prozent der Erdfläche schützen soll, ist ein eindrucksvolles Beispiel globaler Zusammenarbeit....
Current © OrcaLab

Current – ein echter Familien-Orca!

Current in der Johnstone Strait © Gary Sutton Current oder auch "Curry", wie wir diese...

Nepals vergessene Delfine

Flüsse werden in Nepal als Götter verehrt. Doch warum behandelt man ihre Bewohner, die Delfine, nicht genauso? Die Nepalesen glauben, dass Flüsse die „stetig fließende und anregende Quelle von Schönheit, Reichtum und endlosem Abenteuer“ sind.  Aber das wohl symbolträchtigste Tier, das diese Flüsse je beheimatet hat, der Ganges-Flussdelfin, ist stark vom Aussterben bedroht – obwohl nationale und internationale Gesetze ihn eigentlich schützen sollten! Durch die Medien kennt jeder die schlimme humanitäre Krise, die dem Erdbeben in Nepal gefolgt ist. Doch nur wenige wissen von der dort stark abnehmenden Delfinpopulation.

Einst lebten zahlreiche Delfine in Nepals Flüssen. 1996 wurde die Population jedoch von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft. Die Zerstörung ihres Lebensraums, intensive Fischereimaßnahmen und weitere von Menschen verursachte Störungen bewirkten über die Jahre eine dramatische Reduzierung des Bestandes, so dass heute nur noch eine Handvoll Flussdelfine übrig ist.

Die größte Gefahr für das Überleben der Flussdelfine ist der Bau von Dämmen und Bewässerungssystemen im nepalesischen Flusssystem. Neben der Eingrenzung von geeignetem Lebensraum führen Ablagerungen und geringere Strömungen auch zu einem Absinken des Wasserspiegels. Die Delfine fühlen sich aber vor allem in tiefen Gewässern wohl und sind durch den eingeengten Lebensraum noch stärker gefährdet. Teilweise trennen die Staudämme ganze Delfingruppen und können so zu Inzucht oder sogar einem kompletten Fortpflanzungsstopp führen.

 

Ohne sofortige Schutzmaßnahmen werden Nepals Delfine aussterben. Um dies zu verhindern, müssen sowohl die lokale Bevölkerung wie auch der Ökotourismus einbezogen werden, der bereits die Hauptgeldeinnahmequelle des Landes darstellt. Die beste Option wäre also, den Ökotourismus zu nutzen um die verbleibenden Delfine zu retten.

Forschungsergebnissen eines nepalesischen Delfinforschers aus dem Jahr 2013/2014 zufolge leben dort schätzungsweise nur noch 30 Individuen. Bedeutend weniger als die Vaquitas oder Maui-Delfine, die weitaus bekannter sind. Sollen wir ruhig zusehen, wie diese Population ausstirbt?

Über Nicola Hodgins

Policy Manager at WDC