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Paten-Delfin Charlie © Charlie Phillips

Charlie – eine starke Persönlichkeit!

Charlie als Jungtier mit seiner Mutter Kesslet. © Charlie Phillips Mit seinen 16 Jahren hat...
Bucht von Taiji © Kunito

Geliebt und gejagt: Wale und Delfine in Japan

Wer unsere News und Blogs über Japan verfolgt, der hat meinen Namen sicherlich schon das...
© Flavio Gasperini

Ein Ozean voll Hoffnung

Das Hochsee-Abkommen, das 95 Prozent der Erdfläche schützen soll, ist ein eindrucksvolles Beispiel globaler Zusammenarbeit....
Current © OrcaLab

Current – ein echter Familien-Orca!

Current in der Johnstone Strait © Gary Sutton Current oder auch "Curry", wie wir diese...

Schutz der Buckelwale: Erfolg oder Misserfolg?

Die nationale Fischereibehörde der USA hat das Schutzgesetz für gefährdete Arten (US Endangered Species Act) als weltweiten Erfolg für Buckelwale eingestuft. Ich stimme zwar zu, dass das Gesetz den Buckelwalen Schutz gegeben hat, nachdem ihre Population durch kommerziellen Walfang stark dezimiert wurde, aber das ist nicht die ganze Geschichte. Buckelwale jetzt von der Liste der bedrohten Arten zu streichen wäre vorschnell, denn sie sind heutzutage neuen Gefahren ausgesetzt.

Die Fischereibehörde gibt zu, dass es kaum verlässliche Zahlen über Buckelwalpopulation vor dem Aufkommen des kommerziellen Walfangs gibt. Wie können wir ihre aktuelle Zahl als „Erfolg“ vermelden und den Buckelwal sogar von der Liste streichen, wenn das eigentliche Schutzziel eine Populationsstärke von mindestens 60 % der Prä-Walfangpopulation war?

Buckelwale werden zwar heute nicht mehr kommerziell gejagt, doch sie sind nun anderen Gefahren ausgesetzt, wie dem Verfangen in Fischereigerät, dem Klimawandel, der Versauerung der Meere (die eines Tages ihre komplette Beute ausrotten könnte), Lärm im Meer und Schiffskollisionen.

Eine Studie von WDC widmet sich der Buckelwalpopulation im Golf von Maine, die stark von Schiffskollisionen betroffen ist. Hierbei haben wir über 210.000 Bilder von Buckelwalen analysiert, die zwischen 2004 und 2013 aufgenommen wurden.

Die Studie ergab, dass von den insgesamt 623 fotografierten Individuen 15% Verletzungen durch einen Zusammenstoß mit einem Schiff aufwiesen. Noch alarmierender ist allerdings das Ergebnis, dass mit 57% die Babys deutlich gefährdeter sind, von einem Schiff getroffen zu werden.  Eine weitere Studie zeigte, dass die Sterberate bei Kollisionen bei 15 % liegt.

Im Golf von Maine halten sich über 400 kommerzielle Fischerboote und unzählige Privatboote auf. Es handelt sich jedoch um ein Gebiet, das die Buckelwale zur Nahrungssuche nutzen. Somit gefährden Zusammenstöße und die daraus resultierenden Verletzungen und Todesfälle die Erholung der Walbestände.

Es wurden Maßnahmen umgesetzt, um Verletzungen durch Schiffskollisionen und dem Verfangen in Fischereigerät bei vom Aussterben bedrohten Nordatlantischen Glattwalen zu reduzieren. Mit großer Sicherheit sind das die gleichen Schiffe und Fischereigeräte, die auch die Erholung der Bestände von Nordatlantischen Buckelwalen stören. Wissenschaftler und Gesetzgeber befinden sich im Wettlauf gegen die Zeit und wir hoffen alle, dass es noch nicht zu spät ist, den Nordatlantischen Glattwal zu retten. Lasst uns nicht den gleichen Fehler mit den Buckelwalen begehen!

Wissenschaftliche Forschungsergebnisse belegen die Gefahren und deren Konsequenzen für Buckelwale. Das Schutzgesetz für bedrohte Arten setzt voraus, dass sich die Listung einer Art auf die vorhandenen wissenschaftlichen Daten beziehen muss – in Folge sollten Buckelwale auch weiterhin durch das Gesetz geschützt werden, denn sie sind noch immer vielen Gefahren ausgesetzt.

Unterzeichnet unsere Petition, um die Nordatlantischen Buckelwale weiterhin zu schützen!